Umfrage zeigt Spenden-Zuwächse vor allem bei großen Hilfswerken

Unterschiedliche Entwicklungen bei Einnahmen

Die Spendeneinnahmen der großen Spendenorganisationen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2020 um 11,6 Prozent gestiegen. Bei vielen kleineren Organisationen sanken die Einnahmen hingegen.

Symbolbild Spende / © Andrei Korzhyts (shutterstock)

Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) unter den 30 Organisationen im DZI Spenden-Index über das Aufkommen hervor. Demnach verzeichnen 21 einen Zuwachs, bei neun sank das Spendenaufkommen.

Eine deutlich schwächere Entwicklung zeigte sich in Bezug auf kleinere Hilfswerke bei einer zweiten Umfrage des DZI. An der Erhebung beteiligen sich lauf DZI zwei Drittel aller 231 Spenden-Siegel-Organisationen. Danach stiegen von Januar bis August nur bei 29 Prozent der kleineren Organisationen - mit bis zu einer Million Euro Spendeneinnahmen - die Geldspenden, bei 38 Prozent sanken sie.

Unterschiedliche Tendenz

"Diese gespaltene Tendenz ist vor allem deshalb von großer Bedeutung, weil kleine und sehr kleine Organisationen die übergroße Mehrzahl der rund 630.000 gemeinnützigen Organisationen in Deutschland darstellen", sagte Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI. Ein möglicher Grund für stärker ausgeprägte Spendenrückgänge bei kleineren Vereinen und Stiftungen könne sein, dass sie stärker als die größeren auf Präsenzveranstaltungen und den direkten Kontakt zu ihren Unterstützern angewiesen seien. "Zugleich ist es ein beeindruckendes Zeichen der Hilfsbereitschaft, dass die meisten großen Hilfswerke im ersten Halbjahr deutliche Spendenzuwächse verbuchen konnten, mit denen vor allem Hilfsmaßnahmen im Ausland finanziert werden", sagt Wilke.

Die Corona-Krise wirkt sich nach Angaben der 155 an der DZI-Umfrage beteiligten Spendenorganisationen auch deutlich auf deren Projekte und Programme aus. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen erlebte laut Umfrage in den ersten acht Monaten zeitliche Verzögerungen und inhaltliche Anpassungen der Programmarbeit sowie eine schwierige Situation für ihre Projektpartner. Lediglich 15 Prozent erkannten bisher keine oder nur geringe Auswirkungen. Das Gros der Organisationen musste demnach die Programmausgaben noch nicht reduzieren, 16 Prozent sahen sich jedoch zu Kürzungen um mehr als zehn Prozent gezwungen.


Burkhard Wilke / © N.N. (DZI)
Burkhard Wilke / © N.N. ( DZI )
Quelle:
KNA
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