epd: Wie verteilen Sie 1,44 Millionen Masken?
Andrea Hirsing (Diakonie-Bereichsleiterin): Dafür haben wir mit einer Spedition zusammengearbeitet und zwei Sattelschlepper gebraucht. Die Masken wurden in Boxen und dann in Kartons verpackt auf insgesamt 64 Euro-Paletten geliefert, eine davon wiegt etwa 155 Kilo. Man kann die Paletten nicht hoch stapeln, weil das weiche Material dann platt gedrückt würde und beschädigt werden könnte. Jetzt lagern wir sie bei vier großen diakonischen Einrichtungen, die genügend Platz haben.
Die Masken sind nicht zweckgebunden etwa ausschließlich für Pflegeheime. Die Heime und Pflegedienste können ebenso welche bekommen wie alle anderen unserer Mitgliedseinrichtungen von Kindertagesstätten über Beratungsstellen bis zu Krankenhäusern. Wir haben vor, alle anzuschreiben. Sie können sich dann an den Lagerorten Masken abholen. Dabei handelt es sich um Einmal-Masken, auch als OP-Masken bekannt.
epd: Wie weit reicht eine solche Spende?
Hirsing: Die Spende ist großartig, und ich sage stellvertretend für unsere Mitgliedseinrichtungen danke. Derzeit muss man mit Masken nicht knapsen, anders als zu Beginn der Pandemie. Es stehen ausreichend zur Verfügung und zwar zu Preisen von unter 50 Cent und nicht mehr über das Doppelte. Aber die Masken sind Verbrauchsmaterial. Bei unseren 600 Mitgliedern mit über 3.000 Einrichtungen relativiert sich die Menge. Eine Pflegekraft etwa benötigt in einer Schicht mehrere Masken. Die Spende wird uns nicht über die Zeit der Erkrankungswelle helfen.
epd: Nicht nur Masken waren zunächst Mangelware, was wünschen Sie sich nach den Erfahrungen für die Zukunft?
Hirsing: Ich wünsche mir, dass wir auf Landesebene eine bessere Bevorratung haben. Nicht nur Masken, auch Schutzkittel und Desinfektionsmittel waren schnell knapp. Viele Pflegekräfte hat das in Hochrisikosituationen geführt, weil sie zum Beispiel gegen jede Empfehlung Masken mehrfach auf- und absetzen mussten.
Außerdem wünsche ich mir regelmäßige Tests für Mitarbeiter von Pflege- oder auch Behinderteneinrichtungen. Bisher bleiben Träger dabei oft auf den Kosten sitzen.
Das Interview führte Karen Miether.