Der anstehende Staatshaushalt für 2018 sei "ein moralisches Dokument mit tiefgreifenden Implikationen für das Gemeinwohl unserer Nation und Welt", heißt es in dem am Sonntag (Ortszeit) bekanntgewordenen Schreiben vom Freitag.
Im Vorfeld der Beratung und Festlegung des neuen Budgets für das kommende Jahr im US-Repräsentantenhaus und im Senat wollen die katholischen Bischöfe vor allem die Interessen der Arbeiter und ihrer Familien berücksichtigt sehen. In dem Schreiben bringen sie ihre Sorge über die geplanten teils drastischen Kürzungen bei nationalen und internationalen Hilfs- und Förderprogrammen zum Ausdruck.
"Von moralischen Kriterien geleitet"
Die Haushaltspolitik solle "von moralischen Kriterien geleitet werden, die das menschliche Leben und die Würde schützen", heißt es in dem Brief. Mit Blick auf die Gesundheitsversorgung und die Steuerpolitik - so befürchtet die Bischofskonferenz - würden die Perspektiven für schutzbedürftige Menschen schlechter. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Militärausgaben im neuen Haushalt um 54 Milliarden US-Dollar steigern zu wollen, während er Ausgaben in anderen Bereich - vor allem im Sozialsektor - im gleichen Volumen absenken will.
Zwar gebe es nie genug Geld, um alles zu finanzieren, so die Bischöfe. Doch wären Streichungen in der Gesundheitsversorgung oder bei Maßnahmen gegen die Armut der falsche Weg. "Die menschlichen Konsequenzen der Haushaltsauswahl sind uns als Pastoren klar", betonen sie. Die Bischöfe argumentieren zudem, Diplomatie und internationale Entwicklung seien "Primärwerkzeuge" für Frieden, regionale Stabilität und Menschenrechte. An diesen Stellen sollte nicht gekürzt werden. Die Bischöfe stünden bereit, mit beiden Parteien über den Bundeshaushalt zu sprechen.