Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, übergab das mehr als 11.000 Seiten umfassende Papier zum Seligsprechungsprozess des ermordete französischen Priesters Jacques Hamel fam Mittwoch an den Leiter der zuständigen Vatikan-Behörde, Kardinal Angelo Becciu.
Einer der schnellsten Prozesse der Kirchengeschichte
Begleitet wurde Lebrun bei seiner Romreise von 40 Pilgern seines Bistums, die zuvor an der Generalaudienz mit Papst Franziskus teilgenommen hatten, wie die vatikanische Zeitung "Osservatore Romano" berichtet.
Auf Bistumsebene war der Seligsprechungsprozess für Hamel im März beendet worden. Nun erstellt die vatikanische Heiligsprechungskongregation dazu einen Bericht für den Papst. Der 85-jährige Hamel war im Juli 2016 bei einem Gottesdienst in seiner Kirche von zwei Islamisten brutal getötet worden.
Franziskus setzte fast unmittelbar nach Hamels Tod die vorgeschriebene Fünf-Jahres-Frist bis zum möglichen Beginn des Verfahrens aus; bereits im April 2017 wurde es offiziell eröffnet. Der Prozess für Hamel zählt zu den schnellsten der jüngeren Kirchengeschichte.
Nachweis eines Heilungswunders nicht erforderlich
Die Entscheidung über eine Seligsprechung liegt beim Papst. Wird Hamel als Märtyrer seliggesprochen, entfällt der ansonsten vorgeschriebene Nachweis eines Heilungswunders, das auf Vermittlung des Gestorbenen gewirkt wurde.