Bis zu 90 Prozent der Güter des täglichen Lebens transportierten die Seeleute von einem Ende der Erde zum anderen. Dabei seien sie oft wochenlang unterwegs und würden in vielen Häfen nicht an Land gelassen, heißt es in einer vatikanischen Botschaft zum "Sonntag des Meeres". Dieser wird am zweiten Juli-Sonntag begangen.
Keinen Zutritt für Seelsorger
Begründet werde die Verwehrung von Landgängen mit Sicherheitsbedenken der Hafenbehörden oder Unternehmensvorschriften. Umgekehrt würden Seelsorger und Freiwillige der Seemannsmission oft nicht an Bord gelassen, kritisiert der Vatikan in der Botschaft, die von Kurienkardinal Peter Turkson unterzeichnet ist; er leitet die Behörde für ganzheitliche menschliche Entwicklung.
Trotz einer internationalen Vereinbarung über Mindeststandards auf See gebe es immer noch viele Fälle, in denen Besatzungen um ihre Löhne betrogen und ausgebeutet würden, heißt es weiter. Teilweise würden ganze Schiffe samt Besatzungen in irgendeinem Hafen aufgegeben - ohne Treibstoff, Vorräten und Heuer.
Sicherheit auf dem Meer verbessert
Positiv wird vermerkt, dass sich die Sicherheitslage auf den Meeren glücklicherweise verbessert habe. Eigens lobt die Vatikan-Erklärung den Einsatz der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO gegen Plastikmüll sowie zur Reduzierung der Schiffsabgase. Diesen Aspekt hob auch Papst Franziskus in seiner kurzen Ansprache beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz hervor.
Der "Sonntag des Meeres" geht auf eine Initiative der katholischen, anglikanischen und freikirchlichen Seefahrerseelsorger aus dem Jahr 1975 zurück. Er will auf das Schicksal von Seeleuten und Fischern weltweit aufmerksam machen.