Das sagte er in einem Vortrag zum Thema Religionsfreiheit, den die vatikanische Zeitung "Osservatore Romano" veröffentlichte.
An erster Stelle nennt Pietro Parolin als Forderung des Heiligen Stuhls dazu die Überwindung politischer und gesellschaftlicher Gleichgültigkeit angesichts von Verstößen gegen die Menschenrechte. Daneben müsse allen Menschen, unabhängig von ihrer Religion und ethnischen Herkunft, das Recht auf Religionsfreiheit sowie Gewissensfreiheit gewährt werden.
Zusammenarbeit von Staat und Religion
Nötig seien weiter eine gute Zusammenarbeit von Staat und Religion. "Viertens sind alle religiösen Führer ernsthaft verpflichtet, den Missbrauch der Religion und eine Verletzung religiöser Gefühle zur Rechtfertigung von Terrorismus zu verdammen und zu bestätigen, dass niemand das Leben Unschuldiger im Namen Gottes auslöschen darf", heißt es weiter in dem Redemanuskript.
Parolin wirbt zudem für "wirksamen interreligiösen Dialog"; andernfalls seien Konflikte zwischen Gläubigen unvermeidlich. Der Kardinal setzt außerdem auf gute Bildungsarbeit im Allgemeinen und eine "fundierte religiöse Ausbildung im Speziellen", um Radikalisierung und religiösem Extremismus die Basis zu entziehen.
Waffenhandel Ende bereiten
Schließlich müsse auch endgültig dem Waffenhandel ein Ende bereitet werden, da mit diesen Waffen oft auch religiöse Minderheiten ins Visier genommen würden.
Alle diese Maßnahmen könnten aus Sicht des Heiligen Stuhls gute Mittel sein, um zu einem wirksamen Schutz religiöser Minderheiten beizutragen, so Parolin. Der Kardinalstaatssekretär äußerte sich bei einem Symposium zum Thema "Internationalen Frieden verteidigen: Partnerschaft und Handeln", das die Päpstliche Universität Santa Croce in Zusammenarbeit mit der US-Botschaft am Heiligen Stuhl und der Organisation "Kirche in Not" am Montag in Rom veranstaltet hatte.