Der Vatikan hat die Rolle wissenschaftlicher Forschung zur Heilung von Krankheiten betont. "Eine Kur geschieht zwangsläufig durch Forschung, die immer bedeutende Investitionen in Strukturen, Technologien und menschliche Ressourcen erfordert", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Er äußerte sich anlässlich der Feier des 150. Gründungstags der Papst-Kinderklinik Bambino Gesu. Anwesend waren auch Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi sowie Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella.
Am Sitz des Forschungszentrums der Klinik in Sankt Paul vor den Mauern erinnerte Parolin auch an die Initiatorin der Kinderklinik, Herzogin Arabella Salviati. Auf deren Wunsch wurde das Bambino Gesu am 19. März 1869 als erstes Kinderkrankenhaus Italiens gegründet. "Papstkinderkrankenhaus" ist die Klinik seit 1924 dank einer Schenkung an den Heiligen Stuhl. Inzwischen verfüge das Krankenhaus auch über das größte Forschungszentrum Europas zur Heilung von Kindern, so Parolin.
"Über die Landesgrenzen hinaus"
Der Kardinal ging auch auf die besondere Identität der Klinik als katholisches Krankenhaus ein. Die Mission des Bambino Gesu gehe über Landesgrenzen hinaus; auch religiöse Zugehörigkeit spiele keine Rolle bei der Behandlung der Patienten.
Er verwies etwa auf die jüngste Errichtung eines neuen Kinderkrankenhauses in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui unter Leitung des Bambino Gesu. "Den Kranken in den Mittelpunkt zu stellen bedeutet unter anderem die Behandlung der Krankheit in einer ganzheitlichen Perspektive, die sich um den Menschen, seine Gefühle wie Gedanken kümmert", so Parolin. Wichtig sei auch psychologische wie spirituelle Begleitung Kranker, sagte der Kardinal.