Pater Norbert Hofmann, Leiter der Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag: "Es war ein Erfolg dass so viele Historiker und Theologen, die an diesem Thema arbeiten, hier zusammengekommen sind."
Noch mindestens fünf Jahre weitere Forschung nötig
Im Zentrum standen die Fragen, wann und in welchem Umfang der Vatikan über den Holocaust informiert war und wie die Hilfe für verfolgte Juden organisiert wurde. Auch das seit Jahrzehnten kritisierte öffentliche Schweigen von Papst Pius XII. zum Holocaust wurde erneut kontrovers debattiert.
Hofmann betonte, nach Auskunft der Experten werde man wenigstens fünf Jahre forschen müssen, um gesicherte Ergebnisse zu erzielen. "Man hat jetzt erste Eindrücke gewonnen und Dokumente gesichtet, die hier präsentiert wurden. Wir stehen also praktisch am Beginn", so die Bilanz des Theologen, der seit über 20 Jahren im Vatikan für die Beziehungen zum Judentum zuständig ist.
Neue Erkenntnisse gefunden
Als eine wichtige neue Erkenntnis des Kongresses nannte Hofmann das Faktum, dass kirchliche Einrichtungen in Rom, als sie 1943 in großem Umfang Juden vor der SS versteckten, dies unter aktiver Mitwirkung und Leitung von Papst Pius XII. taten. Hofmann zeigte sich optimistisch, dass die Erforschung der seit 2020 geöffneten Vatikanarchive den katholisch-jüdischen Dialog voranbringen werde.
Pius XII. sei ins Rampenlicht gerückt worden, und das sei gut. "Ich hoffe, dass sachlich gearbeitet wird und die historische Wahrheit an den Tag kommt", so der Vatikan-Beamte.