Der Sonderstatus Jerusalems müsse Religionsfreiheit, Sicherheit und freien Zugang für Pilger zu heiligen Orten ermöglichen, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin der Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag). Der Heilige Stuhl halte an seinem Vorschlag fest, auch wenn es angesichts der aktuellen Lage "nun objektiv schwieriger geworden ist, diesen Weg zu gehen", so Parolin. Die Stadt sei für Juden, Muslime und Christen einzigartig und heilig.
Parolin: Keine einseitigen Entscheidungen
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, sei von einigen als Maßnahme interpretiert worden, um Bewegung in die stockenden Friedensbemühungen zu bringen. Er selbst habe jedoch Zweifel, ob Trumps Entscheidung in diese Richtung gehe: "Die einzige Lösung ist ein direkter Dialog zwischen beiden Seiten, um gemeinsam basierend auf den bereits existierenden Vorschlägen eine Einigung zu finden", so Parolin. Einseitig getroffene Entscheidungen seien nicht hilfreich auf dem Weg zum Frieden.
Vatikan setzt sich weiter für Frieden ein
Parolin und der Papst hatten am Dienstag mit Jordaniens König Abdullah II. über die Lage in Jerusalem gesprochen. Auf die Frage, ob der Vatikan eventuell vermitteln könne, antwortete Parolin: Ob es diese Möglichkeit gebe, hänge von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Kirche sei jedoch immer aufgerufen, sich gemäß dem Evangelium für Frieden, Brüderlichkeit und Solidarität einzusetzen.