Vatikan hofft auf bessere Beziehungen zu China

Neues Kapitel?

Der Vatikan hofft auf ein neues Kapitel in den diplomatischen Beziehungen zu China.  Zwar gebe es noch zahlreiche Probleme - aber der Heilige Stuhl ist optimistisch und will ein "neues und gutes" Verhältnis zur Volksrepublik aufbauen.

Chinesische Christen beim Gottesdienst / © epa Michael Reynolds (dpa)
Chinesische Christen beim Gottesdienst / © epa Michael Reynolds ( dpa )

Der Vatikan hofft auf ein neues Kapitel in den diplomatischen Beziehungen zu China. Zwar gebe es noch zahlreiche Probleme wie auch die Möglichkeit weiterer "unterschiedlicher Positionen und Ausrichtungen", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei einem Vortrag am Samstag im italienischen Pordenone. Ähnliche Probleme seien aber schon vor 70 Jahren erfolgreich gelöst worden. Ziel müsse sein, dass katholische Chinesen noch sichtbarer ihre Verbindung mit dem Papst zeigen dürften und zugleich chinesische Staatsbürger blieben.

Der Heilige Stuhl strebe "neue und gute Beziehungen zu China, einschließlich diplomatischer Beziehungen" nicht zum Selbstzweck an, sondern zum Wohl der katholischen Gläubigen, des ganzen chinesischen Volks und der "Harmonie der gesamten Gesellschaft", sagte Parolin laut dem vom Vatikan verbreiteten Redeskript. Papst Franziskus wisse ebenso wie seine Vorgänger um das "stille Martyrium" der katholischen Gemeinschaft in China, ihre "äußeren und inneren Schwierigkeiten" und ihre "Sehnsucht nach voller Gemeinschaft mit dem Petrusnachfolger". 

Ähnlich hatte sich Parolin vor wenigen Tagen in einem Zeitungsinterview über eine Annäherung zwischen dem Heiligen Stuhl und Peking geäußert. Die Verhandlungen würden von beiden Seiten mit "gutem Willen" geführt. Einzelheiten nannte er nicht.

Christen in China haben einen schweren Stand

Schätzungen zufolge sind rund 13 Millionen der 1,3 Milliarden Chinesen Katholiken. Behörden geben ihre Zahl mit 6 Millionen an.

Neben einer staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung der Katholiken Chinas" gibt es Gemeinden, die an einer engen Verbindung mit dem Papst festhalten und staatlichen Sanktionen ausgesetzt sind. Bischofsernennungen sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Konflikte zwischen dem Vatikan und der Regierung in Peking.


Quelle:
KNA