Mit der Fortbildung und Motivation katholischer Priester beschäftigt sich seit diesem Dienstag ein internationaler Kongress im Vatikan. Das aus der Bibel entnommene Motto lautet: "Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir zuteilgeworden ist." Für die Organisation des fünftägigen Kongresses sind die vatikanischen Behörden für Klerus, Evangelisierung und Ostkirchen verantwortlich.
"Mit Blick auf die heutige Welt wollen wir den Priestern ein wenig Mut machen", erklärte der Präfekt des Klerus-Dikasteriums, Kardinal Lazarus You Heung-sik, im Portal Vatican News. Mit Blick auf das übrige Bibelzitat ("Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit") sagte You weiter: "Das alles fällt nicht einfach vom Himmel, sondern es braucht immer eine Entwicklung, eine Erziehung, eine Ausbildung."
Allein auf verlorenem Posten
You betonte, er höre derzeit von vielen Priestern, dass sie sich "in der heutigen, sehr säkularisierten Welt" allein und auf verlorenem Posten fühlten. Eine mögliche Antwort sei eine Stärkung der synodalen Arbeitsweise.
An der Konferenz nehmen etwa tausend Priester, Ordensleute und Laien aus über 60 Ländern teil. Am stärksten vertreten sind Brasilien, Mexiko, Italien, Polen und die Philippinen. Ausgangspunkt ist ein Vatikan-Dokument über die Priesterausbildung (die sogenannte "Ratio fundamentalis") von 2016. Ferner sind die Ergebnisse einer Umfrage unter den Bischofskonferenzen in die Vorbereitung eingeflossen.
Welchen Weg einschlagen
Inmitten von ausführlichen Debatten und Erfahrungsberichten steht am dritten Tag der Konferenz eine Begegnung mit Papst Franziskus auf dem Programm. You bezeichnete das Priestertreffen als ein "vielleicht historisches Ereignis". Es gehe darum, "genau zu bestimmen, wo wir stehen, und welchen Weg wir für immer einschlagen sollten. Welche Kirche wollen wir, welche Priester, welche Ausbildung? In diesem Geist werden wir vorwärtsgehen".