Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem am Dienstag veröffentlichten Interview des privaten katholischen Mediennetzwerk ACI Stampa/EWTN. Es handle sich um jene Tendenzen, die Papst Franziskus als "ideologische Kolonisierung" kritisiert.
Sorge um Substanz des Menschseins
"Wir sind sehr besorgt über diese neuen Rechte", so Parolin, "weil sie eine neue anthropologische Vision mit sich bringen, die sich erheblich, um nicht zu sagen substanziell, von der Vision des christlichen Vorschlags unterscheidet". Diese neue Sicht beraube den Menschen seiner dreidimensionalen Beziehungen: zu sich selbst, zu Gott und zu anderen Menschen. Langfristig drohten dadurch "Würde und Substanz" des Menschseins zerstört zu werden.
Bislang wenig Echo zur Kritik aus dem Vatikan
Die Kirche verstehe ihre Sorge keinesfalls als einen "ideologischen Kampf", so die Nummer zwei im Vatikan. Insbesondere bei einigen Tendenzen der sogenannten Gender-Politik stehe eine "anthropologische Sichtweise" im Hintergrund, "die sich ausschließlich auf persönliche Wünsche konzentriert". Leider sei entsprechende Kritik seitens des Vatikan bisher auf wenig Echo gestoßen.