Vatikan laut Zeitung bemüht um Treffen mit Chinas Präsident

Versuch über diplomatische Kanäle

Über einen angeblichen gescheiterten Versuch des Papstes, den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu treffen, berichtet die römische Zeitung "Il Messaggero". Demnach habe der Vatikan "über diplomatische Kanäle" den Kontakt gesucht.

Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel (KNA)
Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel ( KNA )

Der Vatikan habe versucht, mit der chinesischen Führung Kontakt aufzunehmen, als bekannt wurde, dass Xi und Franziskus sich am selben Tag beide in Kasachstan aufhalten würden.

Während des Kasachstan-Aufenthaltes des Papstes

Dieser Fall trat am Mittwoch (14. September) ein. Der Papst war bereits in Kasachstan, und Xi machte dort Station auf seinem Weg nach Usbekistan, wo er unter anderem den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen sollte.

Der Vatikan habe versucht, "über diplomatische Kanäle" Kontakt mit der chinesischen Führung aufzunehmen, um ein mögliches Treffen zwischen Franziskus und Xi einzuleiten, heißt es in dem Zeitungsbericht unter Berufung auf eine anonyme Quelle im Vatikan. In der Vergangenheit fragte der Vatikan die italienische Regierung um Amtshilfe an, da diese offizielle diplomatische Beziehungen zu Peking unterhält.

Dicht gefüllter Terminkalender

Chinas Staatschef Xi Jinping / © Yao Dawei/XinHua (dpa)
Chinas Staatschef Xi Jinping / © Yao Dawei/XinHua ( dpa )

Die chinesische Seite habe die Anfrage des Heiligen Stuhls unter Hinweis auf Xis bereits dicht gefüllten Terminkalender abschlägig beschieden, so der Zeitungsbericht. Xi habe sich jedoch erfreut über die Anfrage gezeigt. Die Volksrepublik China und der Heilige Stuhl unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Ein zeitlich befristetes Geheimabkommen beider Seiten über die wechselseitige Anerkennung von Bischofsernennungen könnte demnächst verlängert werden.

Vatikandiplomatie

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds (dpa)
Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds ( dpa )
Quelle:
KNA