Vatikan lehnt Öffnung diplomatischer Archive ab

"Archive der Mission sind unverletzlich"

Der Vatikan lehnt eine Öffnung des Archivs seiner Botschaft in der Schweiz für Forschungen zum Missbrauchsskandal ab. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verwies auf andere Akten, die von Forschern eingesehen werden könnten.

Akten in einem Archiv / © Julia Steinbrecht (KNA)
Akten in einem Archiv / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin habe auf Anfrage mitgeteilt: "Gemäß dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen sind die Archive der Mission unverletzlich. Von daher können wir das Archiv der Nuntiatur nicht öffnen." Dies berichtete die Schweizer Zeitung "Sonntagsblick" am Sonntag. 

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Walter Wetzler (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Walter Wetzler ( KNA )

Um vergangene Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche der Schweiz aufzuklären, hatten Forscherinnen der Universität Zürich auf mehreren Ebenen Einsicht in kirchliche Akten verlangt. Dazu gehören auch die Akten der Apostolischen Nuntiatur in Bern.

Andere Akten werden geöffnet

Während diese Akten nun weiter unter Verschluss bleiben, wies Parolin laut Sonntagsblick darauf hin, dass die Akten der katholischen Bistümer in der Schweiz und auch die Akten des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre für die Forschungen geöffnet werden könnten. 

Die Glaubensbehörde ist weltweit für kirchenrechtliche Verfahren gegen Priester zuständig, denen sexueller Missbrauch an Minderjährigen vorgeworfen wird.

Quelle:
KNA