Keine Person oder Nation könne ausschließlich ihre Sicht des Planeten für verpflichtend erklären; deshalb rufe Papst Franziskus in seiner Enzyklika "Laudato si" zu einem neuen Dialog über die Gestaltung der Zukunft der Erde auf, heißt es in einer Botschaft, die der Päpstliche Rat für interreligiösen Dialog am Freitag verbreitete.
Franziskus lenke den Blick auf "den Schaden, den unsere Lebensstile und Entscheidungen unserer Umwelt, uns selbst und unseren Mitmenschen zufügen", heißt es in dem von Kardinal Jean-Louis Tauran unterzeichneten Schreiben weiter. Bestimmte "philosophische, religiöse und kulturelle Sichtweisen" erwiesen sich dabei als Hindernisse. Die Herausforderung einer neuen Beziehung zur Umwelt betreffe alle, ungeachtet eines religiösen Bekenntnisses.
Umweltkrise als Aufruf
Die Umweltkrise sei zugleich "ein Aufruf zu einer tiefgreifenden inneren Umkehr". Hüter der Schöpfung Gottes zu sein, sei für Christen wie für Muslime weder eine Option noch randständig, sondern ein "wesentlicher Teil" ihres religiösen Bekenntnisses.
Der muslimische Fastenmonat dauert in diesem Jahr vom 27. Mai bis 24. Juni. Vor 50 Jahren richtete der Päpstliche Rat für interreligiösen Dialog erstmals eine Grußadresse zu diesem Anlass an Muslime in aller Welt. 1991 und 2013 unterzeichnete jeweils der Papst diese Botschaft.