Pluralismus und Verschiedenheit als Bedrohung für die Einheit zu sehen, führe zu Intoleranz und Gewalt, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Grußwort zum hinduistischen Diwali-Fest. Unterschiedliche soziale, kulturelle und religiöse Praktiken und Bräuche müssten wertgeschätzt werden. Dazu gehöre auch, das "unverlierbare Recht" anderer anzuerkennen, den eigenen freigewählten Glauben zu bekennen und zu praktizieren.
Wachsende Intoleranz weltweit
Um eine friedlichere und harmonischere Gesellschaft zu schaffen, müsse man über bloße Toleranz hinausgehen, schrieb der Leiter des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, in dem Grußwort. Wachsende Intoleranz und Gewalt in vielen Teilen der Welt benannte er als eine der Herausforderungen der Gegenwart.
Auf hindu-nationalistische Trends in Indien und Spannungen mit der christlichen Minderheit dort ging das Schreiben nicht ausdrücklich ein.
Hinduistisches Lichterfest Diwali
Mit dem mehrtägigen Lichterfest Diwali feiern Hindus den Sieg der Wahrheit über die Lüge und des Lebens über den Tod. Das Fest beginnt in diesem Jahr am 19. Oktober. Der Vatikan richtet zu diesem Ereignis traditionell eine Botschaft an die Hindus weltweit. Hindus bilden nach Christen und Muslimen die drittgrößte Religionsgemeinschaft der Welt.