Die Medienabteilung des Vatikans hat erstmals einen stellvertretenden redaktionellen Leiter. Papst Franziskus ernannte Massimiliano Menichetti (53) zum Vize-Direktor des Dikasteriums für Kommunikation und von Vatican News, wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte.
Der in Rom geborene Jurist und Journalist arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren für die Vatikanmedien, bisher vor allem als eine Art Programmdirektor. Seine Aufgabe ist es demnach, Radio Vatikan/Vatican News aufzuwerten.
Präfekt und damit Chef der Kommunikationsabteilung ist seit Juli 2018 der Journalist Paolo Ruffini (67). Er ist der einzige Laie an der Spitze eines Vatikan-Dikasteriums.
Gleichzeitig wurde Francesco Valle (52) zum stellvertretenden Direktor für "allgemeine Angelegenheiten" im Dikasterium für Kommunikation ernannt. Der aus Rom stammende Politikwissenschaftler ist Nachfolger von Giacomo Ghisani (55), der nach 27 Jahren bei Vatikanmedien in seine Heimatdiözese Cremona gewechselt ist.
Valle, seit 2023 verantwortlich für die kommerziellen Aktivitäten der Kommunikationsabteilung des Vatikans, kümmert sich unter anderem um das Thema Urheberrechte. Er arbeitete zuvor rund 20 Jahre lang für verschiedene Rundfunkanstalten teils in leitender Position, unter anderem bei Stream TV, Sky Italia und dem linksliberalen Fernsehsender LA7.
Mit die teuerste Abteilung des Heiligen Stuhls
Menichetti war bisher Redakteur, stellvertretender Chefredakteur, stellvertretender Koordinator, Leiter des Multimedia-Redaktionszentrums und Koordinator von Radio Vatikan.
Zuvor arbeitete er für verschiedene italienische Medien und lehrte Journalismus an mehreren Universitäten.
Mit jährlichen Kosten von fast 40 Millionen Euro ist das Dikasterium für Kommunikation neben dem diplomatischen Dienst die teuerste Abteilung des Heiligen Stuhls. Unter den Marken Vatican News, Radio Vaticana und Osservatore Romano werden von dort Texte, Fotos, Videos, Podcasts und Streams über den Papst, den Vatikan und die katholische Weltkirche verbreitet. Dies geschieht in derzeit 53 Sprachen. Die einst dominante Verbreitung über Radiowellen und Zeitungspapier spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.