Der Vatikan hat die Rolle der heiligen Maria Magdalena aufgewertet und sie liturgisch den Aposteln gleichgestellt. Der bisherige "gebotene Gedenktag" am 22. Juli werde in der katholischen Kirche in ein "Fest" umgewandelt, teilte der Kirchenstaat am Freitag mit. "Ein kleiner Schritt aufwärts im "Who is who" der Heiligen, aber ein großer Schritt für die Wertschätzung der Rolle von Frauen in der Kirche", schrieb Radio Vatikan zu der Entscheidung.
Einsatz vom Papst
Ein entsprechendes Dekret sei am 3. Juni von Kardinal Robert Sarah, dem Präfekten der Liturgiekongregation, unterzeichnet worden. Der Papst habe sich persönlich für diese Aufwertung eingesetzt. Damit wollte er im Rahmen des "Jubiläums der Barmherzigkeit" auf die Bedeutung dieser Frau hinweisen, die Christus so große Liebe gezeigt und von Christus selbst so sehr geliebt worden sei.
Wahre Verkünderin
In einem Begleitschreiben betonte Erzbischof Arthur Roche, Maria Magdalena sei das Beispiel einer wahren und authentischen Verkünderin der Frohen Botschaft, "einer Evangelistin, die die frohmachende, zentrale Botschaft von Ostern verkündet".
Maria Magdalena war eine Jüngerin Jesu. Sie war den Evangelien zufolge eine der Frauen, die nicht nur während der Kreuzigung dabei waren, sondern auch an seinem Grab um ihn trauerten. Sie war nach christlicher Lehre zudem diejenige, die als erste dem Auferstandenen begegnete und den Auftrag erhielt, diese Botschaft den anderen Jüngern weiterzusagen.