Die vor drei Jahren erschienene Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus wird nach Aussage von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowohl von Wissenschaftlern wie Vertretern anderer Religionen sehr geschätzt.
Das Dokument zeige eindrücklich den Zusammenhang zwischen der Ökologie der Natur und der des Menschen, sagte Parolin am Donnerstag bei der Eröffnung einer hochrangig besetzten internationalen Umweltkonferenz im Vatikan.
"Schrei der Erde" immer auch "Schrei der Armen"
Um den möglichen Zusammenbruch des Lebens auf der Erde zu verhindern, brauche es dringende Maßnahmen, betonte Parolin. Das Papstschreiben über ganzheitliche Ökologie zeige klar auf, dass "alles mit allem verbunden ist" und der Mensch daher Hüter, nicht Herrscher der Erde sein müsse.
In vielen Debatten zum Thema Ökologie komme diese anthropologische und spirituelle Dimension zu kurz, so Parolin. Dabei biete der eigene Glaube für Christen wie für andere Gläubige hinreichend Motivation zum Einsatz für die bedrängte Natur und die schwächsten Mitglieder der Menschheitsfamilie. Denn der "Schrei der Erde" sei immer auch ein "Schrei der Armen".
Einflussreiche Redner auf Umweltkonferenz
Bei der bis Freitag tagenden Konferenz ist auch eine Begegnung mit Papst Franziskus vorgesehen. Außer ihm sprechen Politiker und Vertreter internationaler Umweltschutzinitiativen, etwa COP24 und der US-Aktivist Bill McKibben.
Weitere Teilnehmer sind der britische Abgeordnete John Gummer und die polnische Ministerin für Unternehmertum und Technologie, Jadwiga Emilewicz. Zu Wort kommen auch Wirtschaftsexperten, Jugendliche und Kirchenvertreter, darunter Parolin und Kardinal Peter Turkson, der Chef des vatikanischen Entwicklungsministeriums.
Der Vatikan veranstaltet die Konferenz mit dem Titel "Das gemeinsame Haus und die Zukunft unseres Lebens auf der Erde retten" zum dritten Jahrestag der Veröffentlichung der Umweltenzyklika "Laudato si" (24. Mai 2015).