Vatikan und Italien planen Heiliges Jahr 2025

"Pilger der Hoffnung"

Hohe italienische Politiker und Vatikanvertreter haben sich am Mittwochabend zu Planungsgesprächen für das Heilige Jahr 2025 im Vatikan getroffen. Für das Heilige Jahr werden etwa 45 Millionen Besucherinnen und Besucher erwartet.

Junge Frau mit einem Stadtplan vor dem Petersdom / © lightpoet (shutterstock)
Junge Frau mit einem Stadtplan vor dem Petersdom / © lightpoet ( shutterstock )

Thema des etwa eineinhalbstündigen Treffens sei die bilaterale Zusammenarbeit für das kommende Jubiläum gewesen, teilte der Vatikan im Anschluss mit. Es werde erwartet, dass die Veranstaltung "einen spirituellen und kulturellen Beitrag für die Stadt Rom und das Land" leisten werde. Die Gesprächspartner wollen den Austausch fortsetzen, um den Fortschritt der Arbeiten zu überwachen, hieß es weiter.

Nummer 2 des Vatikans: Pietro Parolin / © Walter Wetzler (KNA)
Nummer 2 des Vatikans: Pietro Parolin / © Walter Wetzler ( KNA )

An dem Treffen nahmen für den Heiligen Stuhl etwa Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und der vatikanische Jubiläumsbeauftragte, Erzbischof Rino Fisichella, teil. Die italienische Delegation wurde von Regierungschefin Giorgia Meloni angeführt. Neben weiteren Regierungsvertretern nahmen an dem Treffen auch der Bürgermeister von Rom und der Präsident der Region Latium teil.

Im Januar hatte Meloni dem Vatikan bereits volle Unterstützung zugesagt, um die erwarteten rund 45 Millionen Besucher in Rom aufzunehmen. Die Republik Italien und ihre Hauptstadt planen für dafür Investitionen vor allem in die Infrastruktur in Höhe von 4 Milliarden Euro.

Bauprojekte

Zu den wichtigsten Baumaßnahmen zählt etwa eine Fußgängerunterführung vor der Engelsburg, die den gesamten Bereich vom Tiber bis zum Vatikan in eine Fußgängerzone verwandeln soll. Weitere Bauprojekte sind etwa die Errichtung einer Tiefgarage neben dem Vatikan und der Umbau der Plätze und Straßen rings um den Bahnhof San Pietro. Ferner sollen neue Eisenbahnzüge und Stadtbusse angeschafft sowie weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Pilger gebaut werden.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (Archiv) / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (Archiv) / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Zuletzt wurde bekannt, dass es für die Umsetzung der Maßnahmen an Personal in der römischen Stadtverwaltung mangelt. Laut einem Bericht in der Zeitung "Il Messaggero" fehlten neben 2.000 Mitarbeitern im Jubläumsjahr selbst auch Ingenieure und Architekten für die Planung der Bauarbeiten. Zudem mangele es an Polizisten, um den Verkehr an den vielen neuen Baustellen zu regeln.

Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Zentrale Elemente der Jubiläumsjahre sind eine Rom-Wallfahrt, die Heilige Pforte im Petersdom und ein Ablass. Zum Programm gehört auch der Besuch bestimmter römischer Kirchen. Heilige Jahre werden in der katholischen Kirche regulär alle 25 Jahre begangen; gelegentlich gibt es außerordentliche Heilige Jahre. Zuletzt hatte Papst Franziskus ein außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit von Dezember 2015 bis November 2016 ausgerufen. 2025 ist wieder ein ordentliches Heiliges Jahr.

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA