Im Vatikan tagen am Donnerstag Experten zum Klimaschutz. Das Fachtreffen stellt wissenschaftliche Ergebnisse und Szenarien der Klimaentwicklung im Vorgriff auf die UN-Klimakonferenz COP24 Anfang Dezember im polnischen Kattowitz vor, wie aus dem am Dienstag verbreiteten Programm hervorgeht. Zu den Teilnehmern zählen neben dem deutschen Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber der US-amerikanische Nobelpreisträger für Physik und frühere Energieminister Steven Chu sowie Jeffrey Sachs, Leiter des UN-Netzwerks zur nachhaltigen Entwicklung. Organisiert wird die eintägige Konferenz von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften unter Leitung des Entwicklungsforschers Joachim von Braun und dem Leiter des Nationalen Forschungsrats Italien, Massimo Inguscio.
Die derzeitige Generation sei die letzte, die eine unumkehrbare Schädigung des Erdklimas verhindern könne, heißt es im Vorwort des Programms. Inzwischen werde deutlich, dass es kein einzelnes Patentrezept gegen den Klimawandel gebe. Nur eine Kombination unterschiedlicher Strategien könne noch zu einem Erfolg führen.
Das politische Handeln bleibe bislang hinter den wissenschaftlichen Empfehlungen zurück, so die Wissenschaftsakademie. Bisherige Maßnahmen reichten nicht aus, um die globale Erwärmung aufzuhalten und umzukehren. Durch die Klimaentwicklung drohten weltweit Hungersnöte, Ausbreitung von Seuchen, Migration und bewaffnete Konflikte.