Vatikan verlangt bessere Gesundheitsversorgung weltweit

Bittere Pillen

Der Vatikan hat einen Zugang zu Arzneimitteln, Impfstoffen und ärztlicher Versorgung für alle Menschen verlangt. Die Herausforderung bezahlbarer Medizin betreffe inzwischen nicht mehr nur arme Länder, sondern auch Staaten mit höheren Einkommen.

Medikamente / © Friso Gentsch (dpa)
Medikamente / © Friso Gentsch ( dpa )

Das sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovic, vor dem UN-Menschenrechtsrat. Dabei verwies er auf Probleme mit resistenten Keimen. Entwicklungsländer stünden zudem vor einem "ernsten Mangel neuer Medikamente".

Gesundheitsrechte "weit von Umsetzung entfernt"

Pessimistisch äußerte sich der Vatikan-Vertreter hinsichtlich der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung, die unter anderem die Bereitstellung von Impfstoffen und Medizin für verbreitete Krankheiten in Entwicklungsländern vorsehen. Weltweit unterhalte die katholische Kirche rund 5.160 Krankenhäuser, 16.520 Arzneiausgabestellen und Ambulanzen, 610 Lepra-Stationen und 15.680 Pflegeheime.

Nach Informationen erster Hand aus solchen Einrichtungen in den ärmsten Weltgegenden seien die international festgeschriebenen Gesundheitsrechte "weit von der Umsetzung entfernt", so Jurkovic.

Abbau von Monopolen gefordert

Der Diplomat verlangte einen Abbau von Zugangsbarrieren wie Monopolen. Auch freier Handel müsse in Zusammenhang mit den "Grundrechten auf Gesundheit und Leben" betrachtet werden, sagte Jurkovic. Aus Sicht von Papst Franziskus untergrüben Egoismus und kurzfristiges Denken einen Fortschritt beim Umweltschutz, bei Friedensprozessen und ebenso Gesundheitskrisen.

Einzige Lösung dagegen sei ein ehrlicher und transparenter Dialog; dieser lasse nicht zu, dass "die Interessen einzelner Länder oder besonderer Interessengemeinschaften die Diskussion dominieren", sagte Jurkovic.


Quelle:
KNA