Aus dem Vatikan kommt die Idee einer Bischofssynode zum Thema Frauen. Den Vorschlag macht die Päpstliche Lateinamerika-Kommission, deren Abschlusserklärung die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" am Donnerstag dokumentiert. Bei ihrer jährlichen Vollversammlung Anfang März in Rom hatte sich die Kommission mit der Lage von Frauen in Lateinamerika befasst. Zusätzlich zu den 24 Bischöfen und Kardinälen waren zu dem Treffen 14 südamerikanische Frauen verschiedener Positionen und Aufgaben eingeladen worden.
Neue missionarische Dynamik
Die epochalen Veränderungen, denen sich die Kirche gegenüber sehe, verlangten neue missionarische Dynamik und einen Bewusstseinswandel, wie er sich bereits bei der Familiensynode und deren nachfolgendem Schreiben "Amoris laetitia" gezeigt habe, heißt es in der Erklärung.
Daher regt die Kommission an, nach der Jugendsynode ebenfalls "eine Bischofssynode der Weltkirche über Frauen im Leben und der Mission der Kirche" abzuhalten. Konkrete Vorschläge werden nicht genannt.
Lage von Frauen in Lateinamerika
Der rund vier Seiten lange Text beginnt mit der Feststellung: "Die katholische Kirche, die dem Beispiel Jesu folgt, muss frei sein von jeglichen Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierungen gegenüber Frauen." Im weiteren Verlauf geht es vor allem um die Lage von Frauen in Lateinamerika. Besonders benachteiligt, diskriminiert und gefährdet seien arme, indigene und afroamerikanische Frauen. Die für Herbst 2019 geplante regionale Amazonas-Synode wird sich vor allem ökologischen und sozialen Themen widmen.