Vatikanklinik beginnt Behandlung bei Kleinkind Alex

Chance auf Heilung

Das vatikanische Kinderkrankenhaus Bambino Gesu hat mit der Stammzelltransplantation des schwer erkrankten englischen Kleinkinds Alex begonnen. Die Chancen auf Heilung bestehen.

Kinderkrankenhaus "Bambino Gesu"  / © Robert Duncan (KNA)
Kinderkrankenhaus "Bambino Gesu" / © Robert Duncan ( KNA )

Wie die Klinik am Freitag mitteilte, sind die Untersuchungen bei dem 19 Monate alten Kind abgeschlossen. Als Stammzellspender habe man sich für den Vater entschieden. Der Junge leidet an einer komplizierten Erkrankung des Immunsystems: Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH).

Die römische Spezialklinik hatte das Kleinkind Ende November vom Londoner Great Ormond Street Hospital übernommen und die dort eingeleitete Behandlung zunächst fortgesetzt. Bei den seither vorgenommenen Tests habe sich der Vater als der geeignete Stammzellspender erwiesen. Dessen Stammzellen seien zunächst aktiviert, dann vermehrt und seit Donnerstag dem Kind injiziert worden.

In Alex' Körper sollen sie nun die erkrankten blutbildenden Zellen verdrängen und ersetzen. Die nächsten Tage seien eine kritische Phase, da das Immunsystem des Kindes heruntergefahren worden sei, so das Krankenhaus.

Mehrmals schwer erkrankte Kinder aus England aufgenommen

Die römische Spezialklinik Bambino Gesu hatte in jüngster Zeit mehrmals angeboten, schwerst erkrankte Kleinkinder aus England weiterzubehandeln. Im April hatten britische Gerichte eine Überweisung des knapp zweijährigen Alfie Evans nach Rom untersagt. Die Eltern und Papst Franziskus hatten dafür plädiert, in Rom trotz der geringen Chancen noch weitere Behandlungsmöglichkeiten zu testen.

Im Sommer 2017 hatte Bambino Gesu angeboten, das todkranke britische Baby Charlie Gard aufzunehmen. Im Fall von Alex stehen die Chancen einer Heilung aber deutlich besser als bei Alfie und Charlie.

HLH ist eine seltene, schwer verlaufende und hochentzündliche Erkrankung des Immunsystems, die in einem Drittel bis zur Hälfte der Fälle tödlich verläuft. Wie bei allen Fällen von Stammzelltransplantationen berge auch die Behandlung von Alex Risiken, so das Krankenhaus. So werde die Immunabwehr des Patienten quasi auf Null heruntergefahren und nach der Transplantation langsam wieder aufgebaut.


Quelle:
KNA
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