Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) soll bei ihrer letzten Sitzung im November in Berlin über Veränderungen in der Struktur und Ausrichtung der EKD und ihrer 20 Landeskirchen entscheiden, wie die EKD auf ihrer Homepage mitteilte.
Dazu wurden an die Mitglieder des Kirchenparlaments "Elf Leitsätze für eine aufgeschlossene Kirche" versandt. Das 15-seitige Papier enthält Überlegungen zu den Stichworten Öffentlichkeit, Frömmigkeit, Mission, Ökumene, Digitalisierung, Kirchenentwicklung, Zugehörigkeit, Mitarbeitende, Leitung, Strukturen, sowie EKD/Landeskirchen.
Reform der Strukturen
Unter anderem heißt es darin: "Mehrfachstrukturen innerhalb der Gliedkirchen sollen identifiziert und abgebaut werden. Dabei sollen Kompetenzen im Rahmen strategischer Lösungen bei der EKD oder bei einzelnen Gliedkirchen gebündelt werden." Zukünftig würden seitens der EKD Projekte und Institutionen gefördert, "die dem eigenen Aufgabenmandat entsprechen oder die durch die Gliedkirchen beauftragt werden".
Zum Stichwort "Strukturen" wird vorgeschlagen: "Versäulte Strukturen werden abgebaut, eine besonnene Entbürokratisierung durchgesetzt und das Gremienwesen entschlackt." Die kirchliche Verwaltung solle "nicht nur kleiner, sondern schlanker und effizienter durch mehr gemeinsames und ein besser koordiniertes Handeln" werden. Dabei werden Einsparungsgewinne in Höhe von 15 Prozent erhofft.
Stärkere Förderung von Mission und Ökumene
Zudem will die EKD laut Papier zukünftig missionarisches Handeln stärker fördern und das ökumenische Miteinander stärken. Konfessionelle Alleingänge seien auf vielen Gebieten nicht mehr finanzierbar, wird ausgeführt. Doppel- und Mehrfachbesetzungen könnten in vielen Arbeitsbereichen "ersetzt werden durch ein stellvertretendes Handeln, das die unterschiedlichen Selbstverständnisse respektiert".
Als Beispiel nennt das Papier die sogenannte kategoriale Seelsorge bei Polizei, Bundeswehr und Gefängnis, wo ein Drittel der bestehenden Doppelungen abgebaut werden könne. Weitere Bereiche seien die Diakonie und die Entwicklung neuer Formen "ökumenischer Gemeindearbeit bis hin zu ökumenischen, mehrkonfessionellen Gemeinden".