Auch deutsche Rüstungsexporte und Ausländer- und Islamfeindlichkeit fanden in vielen Reden Beachtung. Bundesweit gab es rund 80 Demonstrationszüge, Mahnwachen vor Militärstandorten und Aktionen. Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz. "Die Ostermärsche haben erneut gezeigt, dass vielen Menschen das Thema Frieden wichtig und dass die Bewegung lebendig und politisch hellwach ist", erklärte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. Die Zahl der Teilnehmer sei zufriedenstellend. "Auch bei regnerischem Wetter gingen die Menschen auf die Straße um sich gegen militärische und für friedenspolitische Lösungsansätze auszusprechen."
Atomverhandlungen mit Iran positiv bewertet
Das Netzwerk Friedenskooperative begrüßte den Durchbruch bei den Atomverhandlungen mit dem Iran. Es handele sich um einen ermutigenden Schritt, der Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Streits und das Ende der Sanktionen wecke. "Nach jahrelangen Verhandlungen zeigt sich, dass Diplomatie Lösungen ohne Krieg und Zerstörung herbeiführen kann." Aktionen gab es etwa vor den Toren des Fliegerhorstes Büchel in Rheinland-Pfalz, wo am Freitag ein ökumenischer Gottesdienst und am Montag ein weiterer Friedensmarsch stattfanden. Der Luftwaffenstützpunkt gilt als einziger Standort in Deutschland, an dem amerikanische Atomwaffen lagern. Die Ostermarschbewegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. In der alten Bundesrepublik erlebte sie 1968 und 1983 ihre Höhepunkte mit Hunderttausenden von Demonstranten. Mittlerweile sind die Teilnehmerzahlen stark zurückgegangen.