Verbände fordern zu gerechterer Rohstoff-Verteilung auf

"Regeln zugunsten verletzlicher Menschen"

Eine gerechtere Verteilung und Nutzung von Rohstoffen haben mehrere Verbände gefordert. Insgesamt müsse der Rohstoffbedarf gesenkt werden, zudem müsse die Wiederverwertbarkeit gesteigert werden.

Kinderarbeit in Kobaltmine im Kongo / © Thomas Coombes/amnesty international (dpa)
Kinderarbeit in Kobaltmine im Kongo / © Thomas Coombes/amnesty international ( dpa )

Die Bundesregierung dürfe bei der Neuausrichtung ihrer Rohstoffpolitik nicht ignorieren, dass der "enorm hohe Rohstoffbedarf Deutschlands auf Kosten von Mensch, Umwelt und Klima" gehe, erklärte ein Zusammenschluss mehrerer Verbände am Dienstag in Berlin.

Der Zusammenschluss, der Arbeitskreis (AK) Rohstoffe, ist nach eigenen Angaben ein Netzwerk deutscher Nichtregierungsorganisationen. Es setzt sich demnach für "höchste menschenrechtliche und ökologische Standards entlang metallisch-mineralischer Rohstofflieferketten" und eine Wende der deutschen Rohstoffpolitik ein.

Lieferkettengesetz als erster Schritt

Die Koordination des AK Rohstoffe wird inhaltlich begleitet durch einen Koordinierungskreis, der sich momentan unter anderen aus Vertretern von Brot für die Welt, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Romero Initiative, der Heinrich-Böll-Stiftung und dem bischöflichen Hilfswerk Misereor zusammensetzt. Der Arbeitskreis äußerte sich anlässlich einer am Dienstag in Berlin stattfindenden Veranstaltung über die Nutzung von Rohstoffen.

Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel erklärte, das in der vergangenen Legislaturperiode vom Bundestag beschlossene Lieferkettengesetz sei ein erster Schritt. Die Bundesregierung müsse ihre Rohstoffpolitik ändern und sich bei der EU und den Vereinten Nationen für schärfere Regeln zugunsten verletzlicher Menschen einsetzen.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA