Verbände für Deckelung des Eigenanteils für Pflegeheim

"Sozialpolitisch nicht vertretbar"

​Die kirchlichen Altenhilfe-Dachverbände VKAD und DEVAP fordern eine finanzielle Entlastung von Pflegebedürftigen. Der Eigenanteil für einen Heimplatz müsse deutlich gesenkt werden.

Pflege in Deutschland / © Oliver Berg (dpa)
Pflege in Deutschland / © Oliver Berg ( dpa )

Im bundesweiten Durchschnitt liegt der Eigenanteil für einen Heimplatz bei monatlich 1.800 Euro. Das sei zu hoch, kritisierten der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP).

Für jeden Sechsten zu teuer

Inzwischen könne jeder sechste Pflegebedürftige die Kosten nicht tragen und sei auf Sozialhilfe angewiesen. "Das ist sozialpolitisch nicht vertretbar", so die Verbände.

Die Verbände wollen einen Systemwechsel zu einer "Pflegeteilkaskoversicherung". Das Modell sieht vor, den Eigenanteil auf einen monatlichen Sockelbeitrag sowie eine Höchstlaufzeit zu begrenzen und alle weiteren Kosten, inklusive etwa steigender Kosten der Heime für Lohnkosten, den Pflegekassen in Rechnung zu stellen.

Bedürftigkeitsrisiko mindern

Bislang sei dies umgekehrt, so VKAD und DEVAP. "Die Höhe dieses Sockelbetrags ist dann politisch festzulegen und muss das Risiko der Sozialhilfebedürftigkeit deutlich mindern", forderte der VKAD-Vorsitzende Hanno Heil. Die beiden kirchlichen Fachverbände vertreten nach eigenen Angaben rund 2.200 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe sowie 1.500 ambulante Pflegedienste.


Quelle:
KNA