Verband fordert mehr Sichtbarkeit von Frauen bei Weltsynode

Patriarchale Strukturen überwinden

Frauen brauchen einem internationalen katholischen Verband zufolge mehr Sichtbarkeit in der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode. Zudem müssten in dem Dialogprozess Klerikalismus und patriarchale Strukturen überwunden werden.

Eine Frau hält eine Bibel bei einem Gottesdienst zur Beauftragung von Frauen und Männern zum Dienst des Lektors und Katecheten im Petersdom im Vatikan am 23. Januar 2022. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Eine Frau hält eine Bibel bei einem Gottesdienst zur Beauftragung von Frauen und Männern zum Dienst des Lektors und Katecheten im Petersdom im Vatikan am 23. Januar 2022. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Das forderte die Weltunion katholischer Frauenorganisationen (WUCWO) am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Der Verband bezog sich auf eine eigene, noch nicht abgeschlossene Umfrage unter 422 Frauen weltweit, die sich etwa in Bistümern oder auf Länderebene an der Weltsynode beteiligen.

Unterschiedliche Herausforderungen in Weltreligionen

Die vorläufigen Ergebnisse zeigen laut WUCWO unterschiedliche Herausforderungen in den verschiedenen Weltregionen auf. So erführen Frauen in den männlich dominierten Gesellschaften des Nahen Ostens und Asiens wenig Offenheit gegenüber ihrer Teilnahme an der Weltsynode. In Afrika hätten die Frauen wegen der dort oft männlich geprägten Mentalitäten Angst, ihre Meinung zu äußern. In Nordamerika gebe es die Sorge, Geistliche könnten sich gegen die Weltsynode und mögliche Veränderungen wehren.

Bei der Weltsynode geht es weniger um konkrete Reformen als um ein anderes Miteinander etwa von Klerikern und Laien in der katholischen Weltkirche. Nach der lokalen Phase finden derzeit Beratungen auf kontinentaler Ebene statt. Anfang Oktober werden Bischöfe gemeinsam mit dem Papst in Rom über die bisherigen Ergebnisse beraten. Der Abschluss der Synode ist im Jahr 2024 vorgesehen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA