Verband mahnt Reformen des kirchlichen Arbeitsrechts an

Dienstgeber und Dienstnehmer auf Augenhöhe

Das kirchliche Arbeitsrecht muss nach Einschätzung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung grundlegend reformiert werden. Es müsse "Vorbild für die Gestaltung einer menschenwürdigen, fairen und gerechten Arbeitswelt sein".

Symbolbild Arbeitsvertrag / © Stokkete (shutterstock)

So schreibt die KAB in einem Offenen Brief vom Donnerstag. Er ist an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sowie den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Kirchliches Arbeitsrecht, Kardinal Rainer Maria Woelki, gerichtet und unterzeichnet vom KAB-Bundesvorstand: den Vorsitzenden Beate Schwittay und Andreas Luttmer-Bensman sowie Bundespräses Stefan-B. Eirich.

Bei der aktuell vorgesehenen Reform müssten Dienstgeber und Dienstnehmer auf Augenhöhe wirken, heißt es weiter. Der kirchliche Dienst müsse ein "effektives und einklagbares Gleichgewicht der beiden Seiten sicherstellen". Dies betreffe etwa die betriebliche Mitbestimmung: "Ein eigenes, kirchliches Mitbestimmungsrecht hat nur dann seine Berechtigung, wenn es ein stärkeres Mitbestimmungsrecht darstellt" als im Betriebsverfassungsgesetz gefordert.

Beschäftigte befähigen

Die Seite der Beschäftigten müsse "zur Durchsetzung ihrer Interessen ausreichend befähigt werden", schreibt die KAB weiter. Dafür brauche es Arbeitgeberverbände oder auch Gewerkschaften. Auch seien die Besonderheiten des kirchlichen Dienstes in der Ausgestaltung von Tarifen weiter zu berücksichtigen.

Das kirchliche Arbeitsrecht war Anfang März auch Thema bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Deren Vorsitzender, der Limburger Bischof Georg Bätzing, sagte, er erwarte noch dieses Jahr eine Änderung des Arbeitsrechts. Auch die Vollversammlung des Reformprojekts Synodaler Weg hatte sich dafür ausgesprochen.

Katholische Arbeitnehmer-Bewegung

Die Katholische Arbeitnehmer Bewegung ist ein Sozialverband in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in dem etwa 125 000 Männer und Frauen bundesweit organisiert sind. Die KAB Deutschlands will die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, in der allen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme ermöglicht wird, so beschreiben sie ihre Aufgabe selbst.

Screenshot: KAB vor Continental-Werk in Aachen / © KAB (KAB)
Screenshot: KAB vor Continental-Werk in Aachen / © KAB ( KAB )
Quelle:
KNA