Verein im Ahrtal empfiehlt Flutmuseum

Kirche als möglicher Ort

Der Verein Ahrtal-Tourismus spricht sich für ein zentrales Museum in Erinnerung an die Flutkatastrophe aus. Eine Studie empfiehlt dafür zwei Standorte: die Alte Schule in Rech und die Kirche Sankt Pius in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Nach der Flut in Ahrweiler / © Thomas Frey (dpa)
Nach der Flut in Ahrweiler / © Thomas Frey ( dpa )

Das teilte der Verein am Mittwoch mit. Beide Gebäude wurden von der Flut beschädigt. Die Studie prüfte demnach die grundsätzliche Machbarkeit, Entwürfe und voraussichtliche Kosten für ein Museum als Erinnerungsort und Dokumentationsstätte. Es gehe um erste Ideen. Wie das Projekt finanziert und umgesetzt wird, ist noch offen.

10-20 Million Euro für Museum

Die Empfehlungen seien als Basis für weitere Schritte zu verstehen, sagte Projektleiter David Bongart von Ahrtal-Tourismus. Die Studienautoren rechnen laut Mitteilung mit Kosten zwischen 10 und 20 Millionen Euro für ein Flutmuseum, abhängig von Größe und Ausführung.

Für den möglichen Standort in der Kirche Sankt Pius in Bad Neuenahr hat die Studie ein erstes Konzept entworfen. Demnach soll die Ausstellung an die Opfer erinnern und gleichzeitig die Flut, die vielfältige Hilfe und den Wiederaufbau dokumentieren. Bongart sagte, es sei wichtig, zeitnah Gegenstände zu sammeln, die an die Flut erinnerten, da sie sonst möglicherweise nicht mehr verfügbar seien.

Die Flutkatastrophe im Juli 2021 und ihre Nachwehen

Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 im Westen Deutschlands kommen allein in Rheinland-Pfalz mindestens 136 Menschen ums Leben.  In Nordrhein-Westfalen sterben bei Hochwasser nach extremem Starkregen 49 Menschen; mit 180 Städten und Gemeinden ist fast die Hälfte der Kommunen betroffen. Eine Chronologie der Ereignisse:

11.7.: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am Vormittag vor extremem Starkregen mit bis zu 200 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb von 60 Stunden. Eine genaue Vorhersage, wo die riesigen Mengen niedergehen werden, ist nicht möglich.

Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen / © Marius Becker/dpa (dpa)
Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen / © Marius Becker/dpa ( dpa )
Quelle:
KNA