Das Landgericht Bremen hat das Verfahren wegen Volksverhetzung gegen den evangelischen Pastor Olaf Latzel gegen eine Geldauflage vorläufig eingestellt. Darauf verständigte sich das Gericht am Mittwoch mit Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Latzel, der in einem Eheseminar Homosexualität als "Degenerationsformen von Gesellschaft" bezeichnet hatte, muss 5.000 Euro an das "Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben" in Bremen zahlen.
Latzel hatte schwere Fehler eingeräumt
In der Verhandlung hatte Latzel in einer Erklärung um Entschuldigung gebeten und schwere Fehler eingeräumt, die er aufrichtig bedaure. Er habe gegen das Gebot der Nächstenliebe verstoßen und Aussagen getroffen, die Menschen verletzt hätten und nicht hätten passieren dürfen, erklärte der Pastor der evangelischen Martinigemeinde in der Bremer Innenstadt.
Gericht wertete Entschuldigung als authentisch
Das Gericht wertete die Entschuldigung Latzels als authentisch und folgte in seinem Beschluss dem Vorschlag der Staatsanwaltschaft auf eine Geldauflage von 5.000 Euro. Zwar habe der Pastor das Recht auf Meinungsfreiheit und darauf, die Bibel nach seinem Verständnis auszulegen. Aber er dürfe nicht andere Menschen in seiner Würde verletzen. Das Gericht berücksichtigte auch, dass Latzels abwertende Äußerungen zur Homosexualität in dem auch auf Youtube veröffentlichten Eheseminar bereits fünf Jahre zurückliegen.