Verleihung des Aachener Friedenspreises

Für Mut und Zivilcourage

Organisationen aus Russland und Israel erhalten am Freitag den Aachener Friedenspreis, der jedes Jahr am 1. September verliehen wird. Er geht an eine feministische Antikriegsinitiative und ein israelisches Anwalts-Netzwerk.

Aachener Dom / © Preeyakarn Mong (shutterstock)

Die feministische Antikriegsinitiative FAR (Feminist Anti-War Resistance) hatte sich einen Tag nach Putins Angriffs auf die Ukraine gegründet. Das israelische Anwalts-Netzwerk HRDF (Human Rights Defenders Fund) gibt Menschen Rechtsbeistand, die sich gewaltfrei für die Einhaltung von Menschenrechten in Israel und den besetzten Palästinensergebieten einsetzen.

Gegen Krieg und Autoritarismus

FAR zeichne sich durch viel Mut und Zivilcourage aus, so der Verein "Aachener Friedenspreis". Die Bewegung habe sich mit einem Manifest im Nachrichtendienst Telegram konstituiert. Darin bekenne sie sich als Opposition zu Krieg, Autoritarismus und Militarismus. Zudem setze sie sich für vielfältige Lebensstile und gegen die heterosexuelle Norm ein, die Putin drastisch durchsetze.

Zu den kreativen Protestformen der Frauen gehört es, auf Preisschildern in Supermärkten über die Zahl gefallener Soldaten und ziviler Opfer zu informieren. Zudem wirke FAR mit der Online-Zeitung "Zhenskaya Pravda" (Wahrheit der Frauen) der staatlichen Propaganda entgegen.

Beistand bei rechtlichen Schikanen

HRDF wurde laut Verein "Aachener Friedenspreis" 2011 gegründet, nachdem die Arbeit von Menschenrechtlern in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten zunehmend eingeschränkt worden sei. Diese erhielten juristischen Beistand, wenn sie mit Verhaftungen und Anklagen aufgrund konstruierter Vorwürfe oder anderen rechtlichen Schikanen konfrontiert seien.

Weitere wichtige Arbeitsfelder des HRDF seien Forschung, Dokumentation, Schulungen und Informationsaustausch. Hinter den Kulissen stärke die Initiative so den Kampf für Demokratie und Menschenrechte und setze sich für die Chance auf eine friedliche Lösung im palästinensisch-israelischen Konflikt ein.

Verleihung seit 1988

Der Aachener Friedenspreis wurde 1988 erstmals verliehen. Gewürdigt werden Einzelpersonen oder Gruppen, die "von unten her" zu Frieden und Verständigung beitragen.

Die Auszeichnung wird in jedem Jahr am 1. September, dem Antikriegstag, vergeben. Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den Tübinger Anwalt Holger Rothbauer und die jemenitische Menschenrechtsorganisation Mwatana.

Aachener Friedenspreis

Der Aachener Friedenspreis wird seit 1988 an Menschen verliehen, die sich für Frieden und Dialog zwischen Konfliktparteien einsetzen. "Wir wollen sie ehren, wenn sie Frieden gestiftet haben durch Gerechtigkeitssinn, Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft auch Feinden gegenüber; durch Gewaltlosigkeit, Zivilcourage, Tatkraft, Sachlichkeit und Herz", heißt es in der Gründungserklärung.

Symbolbild Friedenstaube / © LittlePerfectStock (shutterstock)
Symbolbild Friedenstaube / © LittlePerfectStock ( shutterstock )
Quelle:
KNA