Nach den muslimischen Abendgebeten ist es am Dienstagabend am Jerusalemer Tempelberg zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei gekommen. Dabei wurden laut Medienberichten mehrere Palästinenser verletzt; es kam zu Festnahmen. Den Angaben zufolge hatten die Palästinenser versucht, in das Gebiet vor dem sogenannten Bab al-Rahma (Tor der Erlösung) vorzudringen.
Zugang zum Gebäudekomplex war abgeriegelt
Die Lage am Tempelberg hatte sich bereits zuvor verschärft, als die israelische Polizei am Montag den Zugang zu dem Gebäudekomplex abgeriegelt hatte. Nach scharfen Reaktionen der palästinensischen und der jordanischen Regierung entfernte die Polizei das Schloss am Dienstag wieder.
Die Fatah warf Israel am Dienstagabend vor, auf dem Tempelberg mit dem Feuer zu spielen. Sie rief laut Medien dazu auf, sich vor den Toren zum Bab al-Rahma im Gebet zu versammeln, bis der Zugang geöffnet werde.
Nähe zur Hamas
Das Gebäude rund um das Bab al-Rahma war laut der Zeitung "Haaretz" 2003 von Israel mit der Begründung geschlossen worden, die dort ansässige Vereinigung für islamisches Erbe stehe der Hamas nahe. Die Jerusalemer Polizei lehnte Forderungen der islamischen Wakf-Behörde nach einer Wiedereröffnung ab.
Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel als zentrales Heiligtum Israels. Viele Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, das Opfer Isaaks oder seitens des Islam die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden.