"Wer nichts zu essen hat und nicht weiß, wie er seine Familie ernähren kann, dem ist alles andere unwichtig, auch Corona", so der Wiener Erzbischof in seiner Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" (Freitag).
Weltweit seien 690 Millionen Menschen unterernährt, vor allem in Afrika südlich der Sahara. Besonders hart von Armut und Hunger betroffen seien Kinder, "die oft bis auf die Knochen abgemagert sind". Allein im Jahr 2018 sind demnach 5,3 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an den Folgen von Unterernährung gestorben.
Ein Hoffnungszeichen
Dass der Friedensnobelpreis in diesem Jahr an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) geht, bezeichnete Schönborn als Hoffnungszeichen: Das Welternährungsprogramm helfe Millionen von Menschen im täglichen Kampf gegen den Hunger und sichere ihr Überleben. Die Staatengemeinschaft der UNO habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 weltweit den Hunger auszurotten. Erreichbar sei das aber nur, "wenn, statt Unsummen für Waffen auszugeben, allen Menschen Zugang zu Nahrung und sauberem Trinkwasser ermöglicht wird", zeigte sich der Wiener Erzbischof überzeugt.