Benedikt XVI. hat sich mit Vatileaks-Maulwurf versöhnt

Versöhnung am Sterbebett

Benedikt XVI. hat sich mit dem "Maulwurf" im Vatileaks-Skandal, Paolo Gabriele, kurz vor dessen Tod ausgesöhnt. Ein Vatikangericht hatte Gabriele 2012 schuldig gesprochen, Dokumente entwendet und an Medien weitergegeben zu haben.

Archivbild: Papst Benedikt XVI. und sein ehemaliger Kammerdiener Paolo Gabriele, 2012 (KNA)
Archivbild: Papst Benedikt XVI. und sein ehemaliger Kammerdiener Paolo Gabriele, 2012 / ( KNA )

Erzbischof Georg Gänswein bestätigte eine entsprechende Notiz der Zeitschrift "Vatican Magazin" (Dezemberausgabe). Demnach besuchte Gänswein als Privatsekretär von Benedikt XVI. den schwer erkrankten früheren Kammerdiener Ende November und überbrachte ihm Grüße und Segen des emeritierten Papstes. Gänswein erteilte dem 54-jährigen Gabriele im Kreis seiner Familie auch die Krankensalbung.

Gabriele war am 24. November nach langer Krankheit gestorben. Bekannt wurde er 2011 als Schlüsselfigur in einer Affäre um veröffentlichte Geheimdokumente, die den Verdacht von Korruption, Vetternwirtschaft und homosexuellen Seilschaften in der Kurie nährten.

Ein Vatikangericht sprach Gabriele im Oktober 2012 schuldig, die fraglichen Papiere über Monate hinweg aus der Wohnung seines Dienstherrn Benedikt XVI. entwendet und an Medien weitergegeben zu haben. Ob er alleine handelte, ist bis heute zweifelhaft. Kurz vor Weihnachten des gleichen Jahres begnadigte ihn Benedikt XVI. und erließ ihm den Rest seiner 18-monatigen Haftstrafe. Gabriele fand anschließend Arbeit bei einer Außenstelle der päpstlichen Kinderklinik Bambino Gesu.


Quelle:
KNA