Verwaltungsgericht befasst sich mit Abraham-Geiger-Kolleg

Neue Strukturen schaffen

Das Rabbinerseminar Abraham-Geiger-Kolleg will die Auszahlung von Fördermitteln des Bundesinnenministeriums per Gericht durchsetzen. Ein Eilantrag des Kollegs dazu sei bereits am 19. März beim Berliner Verwaltungsgericht eingegangen.

Studierende des Abraham Geiger Kollegs (Archivfoto) (KNA)
Studierende des Abraham Geiger Kollegs (Archivfoto) / ( KNA )

Das Rabbinerseminar wolle damit im Wege einer einstweiligen Anordnung erreichen, dass die beantragte institutionelle Förderung für das Jahr 2024 bewilligt wird. (AZ: VG 26 L 65/24)

Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, lasse sich noch nicht konkret absehen, sagte der Gerichtssprecher. Zunächst hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, das Abraham-Geiger-Kolleg fordere vor dem Verwaltungsgericht die Auszahlung vormals eingeplanter Fördermittel des Bundesinnenministeriums in sechsstelliger Höhe.

Auflagen seien erfüllt

Von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, die seit einiger Zeit Trägerin der Ausbildungsstätte für Rabbinerinnen und Rabbiner ist, hieß es, alle Auflagen der bisherigen Zuwendungsgeber seien erfüllt worden. Dazu gehörten unter anderem geänderte Verwaltungs- und Kontrollmechanismen und neue Compliance-Regelungen mit einem unabhängigen Compliance-Beauftragten.

Ausbildung in Stiftung überführen

Die Potsdamer Rabbinerausbildung war 2022 nach Vorwürfen unter anderem des Machtmissbrauchs auf Führungsebene in die Schlagzeilen geraten. Danach begannen verschiedene Anläufe zur Schaffung neuer Strukturen. Der Zentralrat der Juden möchte die Ausbildung in eine Stiftung überführen. Das Abraham-Geiger-Kolleg bildet seit 2001 Rabbiner der liberalen Strömung des Judentums aus.

Zentralrat der Juden

Der Zentralrat der Juden ist die Spitzenorganisation der jüdischen Gemeinden in der Bundesrepublik. Unter seinem Dach sind 23 Landesverbände mit 105 Gemeinden und ihren rund 100.000 Mitgliedern organisiert. Der Rat wurde 1950 in Frankfurt am Main gegründet. Damals lebten noch etwa 15.000 Juden in Deutschland. Vor dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust waren es bis zu 600.000.

Zentralrat der Juden in Deutschland vergibt Leo-Baeck-Preis / © Christian Ditsch (epd)
Zentralrat der Juden in Deutschland vergibt Leo-Baeck-Preis / © Christian Ditsch ( epd )
Quelle:
epd