Viele Kinder bei Hindufest in Indien ertrunken

Mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen beklagt

Tödliche Unfälle kommen bei religiösen Festen in Indien durchaus vor. Erst im Juli starben bei einer Massenpanik in Bihars Nachbarbundesland Uttar Pradesh mehr als 120 Menschen. Im jüngsten Fall traf es überwiegend Kinder.

Indien, Ajmer: Schülerinnen halten sich an einem Seil fest, als sie auf ihrem Heimweg eine nach heftigen Regenfällen überflutete Straße überqueren / © Deepak Sharma/AP (dpa)
Indien, Ajmer: Schülerinnen halten sich an einem Seil fest, als sie auf ihrem Heimweg eine nach heftigen Regenfällen überflutete Straße überqueren / © Deepak Sharma/AP ( dpa )

Mindestens 46 Menschen, darunter 37 Kinder, sind während eines religiösen Festes zum Wohle von Kindern im indischen Bundesstaat Bihar ertrunken. Die Unfälle geschahen in verschiedenen Flüssen und Seen im ganzen Bundesstaat, wie das indische Nachrichtenportal "The Hindu" (Donnerstag) berichtete. 

Der Wasserstand sei durch die Monsunregenfälle stark gestiegen. Bihars Ministerpräsident Nitish Kumar habe in der Landeshauptstadt Patna den Familien der Opfer sein Beileid bekundet und eine finanzielle Entschädigung von umgerechnet rund 4.280 Euro angekündigt.

Vorwürfe von Familienangehörigen

Das dreitägige hinduistische Fest "Jivitputrika Vrat" wird vor allem in Nordindien und Teilen Nepals begangen. Während dieser Veranstaltung fasten Frauen 24 Stunden und beten für das lange Leben und die Gesundheit ihrer Kinder. Während des Fastens baden Mütter und ihre Kinder oft in Flüssen und Seen.

Die Sicherheitsvorkehrungen umfassen laut indischen Medien üblicherweise die Entsendung von Polizeikräften und Tauchern zu den Badestätten. 

Familienangehörige machten jedoch mangelhafte Maßnahmen zur Eindämmung von Menschenmengen in der Nähe der Gewässer für die Todesfälle verantwortlich. Zudem hätte ein stärkerer Einsatz von Katastrophenschutzteams das Ausmaß der Katastrophe verhindern können, wie "The Hindu" einen Augenzeugen zitierte.

Quelle:
KNA