Vier Bundespräsidenten kommen zum Kirchentag nach Dortmund

Zukunftsvertrauen in der digitalen Moderne

Alle drei lebenden ehemaligen und der amtierende Bundespräsident werden beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund zu Gast sein. Das gaben die Veranstalter am Montag in der Ruhrgebietsmetropole bekannt.

Kreuz auf einem Altar / © Markus Nowak (KNA)
Kreuz auf einem Altar / © Markus Nowak ( KNA )

Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier werde mit der ehemaligen Vatikanbotschafterin Annette Schavan und dem Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar über Zukunftsvertrauen in der digitalen Moderne diskutieren. Daneben würden auch die Amtsvorgänger Horst Köhler, Christian Wulff und Joachim Gauck in Dortmund erwartet. Der 37. Evangelische Kirchentag vom 19. bis 23. Juni findet unter dem Motto "Was für ein Vertrauen" statt.

Insgesamt zählen etwas mehr als 2.000 Veranstaltungen zu dem Programm, das Kirchentagspräsident Hans Leyendecker, Generalsekretärin Julia Helmke und die Präses der westfälischen Kirche, Annette Kurschus, 100 Tage vor Beginn des Protestantentreffens am Montag in Dortmund vorstellten. "Jede Veranstaltung hat etwas mit Vertrauen zu tun", sagte Leyendecker. "Mit dem Vertrauen auf Gott, der Frage nach dem Vertrauen in der Kirche, in Gesellschaft, Politik und in die Zukunft."

Ausladung der AfD

Der Kirchentag wolle Zeichen setzen gegen die Spaltung und Polarisierung in der Gesellschaft, gegen die Verrohung der Sprache, gegen Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit. Leyendecker betonte, dass der Kirchentag an seiner Ausladung von Funktionären der AfD festhalte. "Vertreter dieser Partei sind diesmal nicht auf Podien eingeladen", sagte Leyendecker. Der Diskurs bleibe wichtig, man wolle aber den Funktionären der Partei keinen Raum geben. Stattdessen wolle man mit Sympathisanten reden.

In Dortmund würden so viele interaktive und partizipative Veranstaltungen wie nie zuvor angeboten, sagte Generalsekretärin Julia Helmke. So plane man mitten in der Stadt ein großes Workshop-Haus mit mehr als 160 Veranstaltungen. Es solle ein "StartUp Kirche" mit neuen Ideen für die Kirche und ein Speeddating mit neuen Demokratieinitiativen geben. Zu den wichtigen Themen gehöre ferner der Klimawandel. Auch Vertreter der Jugendbewegung "Fridays for Future" würden dazu beim Kirchentag sprechen.

Blick auf den 3. Ökumenischen Kirchentag

Daneben werde der Kirchentag sein 70-jähriges Bestehen sowie das 40-jährige Jubiläum der so genannten "Feierabendmahle" begehen. "Das Thema Abendmahl wird den Kirchentag auch mit Blick auf den 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main begleiten", sagte Helmke. In Dortmund werde es dazu einen eigenen Thementag geben.

Zum Programm gehöre zudem ein Podium zum Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche, an dem die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs und die Marburger Erziehungswissenschaftlerin Sabine Maschke teilnehmen werden. "Alles andere würde ja auch komisch wirken", sagte Kurschus. "Wir haben schließlich in aller Form deutlich gemacht, als katholische wie als evangelische Kirche, dass wir alles daran tun werden, verstärkt an das Thema heranzugehen."

 

Quelle:
KNA