Auch angesichts der Corona-Pandemie erscheine dies "heute der einzuschlagende Weg, wenn man eine menschlichere und solidarischere Welt aufbauen will", erklärte die Gemeinschaft am Montag. Die "Fantasie der Liebe", über die der Papst gesprochen habe, werde dringend benötigt, um vor allem die Menschen zu erreichen, die durch den Lockdown in Heimen isoliert seien und auf die Nähe ihrer Angehörigen und den Kontakt zur Außenwelt verzichten müssten.
"Diese Isolation kann und muss unter Beachtung der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen durchbrochen werden. Die alten Menschen müssen vor dem 'Virus' der Einsamkeit geschützt werden, der sich schon vor Covid-19 ausgebreitet hat", mahnte Sant'Egidio. Diese Worte seien auch eine Ermutigung, "um mit noch mehr Überzeugung und Entschiedenheit" den internationalen Appell 'Unsere Zukunft nicht ohne die alten Menschen' zu verbreiten, für den mittlerweile Tausende Unterschriften unter www.santegidio.org gesammelt worden seien.
Papst Franziskus appellierte an junge Menschen
Papst Franziskus hatte am Wochenende beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz Jugendliche aufgefordert, sich mit mehr Kreativität um Kontakt zu alten Menschen zu bemühen. In den vergangenen Monaten seien viele Alte in ihrer Wohnung oder in Heimen allein geblieben, oft ohne Kontakt zu Angehörigen. "Lasst sie nicht allein, nutzt die Fantasie der Liebe", appellierte Franziskus an junge Menschen.
"Telefoniert, macht Videoanrufe, schreibt Textnachrichten, hört ihnen zu und wo möglich besucht sie unter Einhaltung der Gesundheitsvorschriften", so der Papst weiter. Alte Menschen seien für die jungen wie Wurzeln: Ohne diese könnten sie nicht wachsen und blühen. Abschließend bat er um einen spontanen Beifall für alle Großeltern dieser Welt.
Anlass des Appells des Papstes war der 26. Juli als Festtag von Joachim und Anna. Diese werden in der katholischen Kirche traditionell als Eltern Marias und somit als Großeltern Jesu verehrt.