Eine Demonstration für mehr Gleichberechtigung in der Kirche plant die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) im Bistum Münster in Kooperation mit Maria 2.0 in Münster. Am Samstag solle es verschiedene Kundgebungen in der Innenstadt geben, teilte die kfd Münster am Donnerstag mit.
Mit der Aktion unter dem Motto "Viva Maria! Für eine Erneuerung der Kirche" forderten die Akteure Gleichberechtigung, die Möglichkeit zum Mitbestimmen, Mitentscheiden und Mitgestalten sowie einen Zugang für Frauen zu allen Ämtern in der Kirche.
Organisatorin: "Im Gespräch mit Bischof Genn"
"Wir glauben, dass unsere Kirche sich um einen großen Schatz bringt, wenn sie die Charismen von Frauen nicht ernst nimmt und Frauen nicht in alle Entscheidungen miteinbezieht", sagte Beatrix Bottermann vom kfd-Diözesanverbandes Münster. Die Mitinitiatorin von Maria 2.0, Lisa Kötter, erklärte: "Unsere Kirche liegt uns am Herzen, aber nicht so, wie sie uns Frauen und andere bislang behandelt."
Sie seien bereits mit dem Münsteraner Bischof Felix Genn im Gespräch. Ihn wollten sie durch ihre gemeinsamen Anstrengungen für eine Erneuerung der Kirche innerhalb der Bischofskonferenz stützen.
Geplant ist den Angaben zufolge eine Demonstration vor der innerstädtischen Lamberti-Kirche mit verschiedenen Rednern um 12.05 Uhr. Um 13.00 Uhr folgt eine Kundgebung am nahe gelegenen Bischofssitz. Eine Abschlussrede findet um 13.30 Uhr wiedrrum an der Lamberti-Kirche statt.
Bischof Genn: Grenze dort "wo das Heiligste berührt ist"
"Maria 2.0" setzt sich gegen eine männerdominierte katholische Kirche und für den Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern ein. Bei einer Streikwoche Anfang Mai sollten Frauen eine Woche lang weder eine Kirche betreten noch ehrenamtlich tätig werden. Dem Aufruf von fünf Münsteranerinnen waren katholische Frauen an hunderten Orten Deutschlands gefolgt.
Im Mai hatte Genn die Frauenprotestaktion indirekt kritisiert. Für ihn gebe es eine Grenze dort, "wo das Heiligste berührt ist, zum Beispiel die Heilige Messe oder die Verzweckung der Gottesmutter Maria", so Genn. Im Juni hatte der Bischof sich persönlich mit den Frauen getroffen und gesagt, er teile deren Sorge um die Zukunft eines lebendigen und befreienden Glaubens.