Appell des Missio-Präsidenten für die Menschen in Syrien

Vom Frieden weit entfernt

Mahnung nach zehn Jahren im Krieg: Der Präsident des internationalen katholischen Missionswerks missio München, Wolfgang Huber, hat dazu aufgerufen, die Menschen in Syrien nicht zu vergessen und ihnen beim Wiederaufbau beizustehen.

Blick von der maronitischen Kathedrale von Aleppo in Syrien / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Blick von der maronitischen Kathedrale von Aleppo in Syrien / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Doch Blockaden und Sanktionen verschlechterten derzeit die Versorgungslage in dem seit zehn Jahren vom Krieg heimgesuchten Land. Hilfe von außen könne nur unter erschwerten Bedingungen ins Land gelangen. "Deshalb sind wir froh, dass wir uns auf die zuverlässige Arbeit unserer langjährigen Partner vor Ort verlassen können", so Huber. Bisher hat das Hilfswerk den Angaben zufolge mit 900.000 Euro Hilfsprojekte in Syrien unterstützt.

Dem Krieg folgt die Wirtschaftkrise

Beispielsweise kümmerten sich die Franziskaner in Aleppo und Lattakia um notleidende Familien, so der missio-Präsident. Sie erhielten Lebensmittelpakete, Hygieneartikel und Medikamente sowie Zuschüsse zu Mietkosten. Auch die maronitische Erzdiözese von Damaskus versorge Kriegsopfer und ihre Familien. Im Libanon statteten die Projektpartner syrische Flüchtlinge und ihre Kinder mit Schulgeld, Schulbüchern und Schreibzeug aus.

"Gewalt und kriegerische Auseinandersetzungen mögen zwar inzwischen nachgelassen haben. Von einem Frieden ist Syrien aber weit entfernt", erklärte Huber. Die Menschen litten vor allem an der Wirtschaftskrise als Folge des Krieges. Hinzu kämen eine wachsende Inflation sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Alles begann mit dem "Arabischen Frühling"

Im März 2011 begannen im Zuge des "Arabischen Frühlings" in Syrien Proteste gegen die Regierung von Baschar al-Assad. Die Regierung antwortete mit Gewalt, und der Konflikt wurde bald zu einem Krieg zwischen Regierungstruppen, oppositionellen Rebellengruppen und radikalen Islamisten. Auch ausländische Staaten wie Russland, die Türkei, der Iran, Saudi-Arabien und die USA griffen ein.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen haben mindestens 500.000 Menschen ihr Leben verloren. Etwa 13 Millionen mussten ihre Heimat verlassen. Sie leben als Flüchtlinge im eigenen Land oder in Nachbarländern wie dem Libanon und der Türkei oder in Europa, Australien und den USA.


Quelle:
KNA
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