"Muslime konvertieren im Sudan nun zum Christentum, wenngleich sie es nicht öffentlich tun", wird der Vorsitzende der Sudanesischen Bischofskonferenz, Peter Suleiman, vom katholischen Portal ACI Africa (Donnerstag) zitiert. Zugleich seien Christen im Zuge der Reformen aber auch zum Islam übergetreten.
Anfang September hatte die Übergangsregierung in Khartum eine rechtliche Trennung von Religion und Staat beschlossen. Der Islam ist damit nach 30 Jahren nicht länger Staatsreligion; religiöse Diskriminierung soll es künftig nicht mehr geben. Die katholischen Bischöfe des ostafrikanischen Landes begrüßten die Reform. Suleiman sprach von einem "Neubeginn".
Tiefgreifende Reformen durch neue Regierung
Der 2019 vom Militär gestürzte Präsident Omar al-Baschir hatte den Sudan zum Gottesstaat erklärt. Die christliche Minderheit litt lange unter Verfolgung und Unterdrückung. Etliche Kirchen wurden zerstört.
Die neue Regierung aus Armee und Zivilisten kündigte im Juli tiefgreifende Reformen an. Dazu zählen ein Verbot von Frauenbeschneidungen, die Legalisierung von Alkohol für Nichtmuslime und die Abschaffung der Todesstrafe für "Glaubensabfall" vom Islam.