Erzbischof fordert Einigung von Armee und Rebellen im Südsudan

"Wählt die Versöhnung"

​Der neue Erzbischof von Juba im Südsudan, Stephen Ameyu Martin Mulla, hat Regierungssoldaten und Ex-Rebellen im Südsudan zu Zusammenhalt aufgerufen. Es sei Zeit ein neues Kapitel auszuschlagen und gemeinsam Frieden zu schaffen.

Zwei Hände reichen sich zum Friedensgruß / © mikeledray (shutterstock)
Zwei Hände reichen sich zum Friedensgruß / © mikeledray ( shutterstock )

"Vergesst die Vergangenheit und wählt die Versöhnung", forderte er die Kämpfer zu Beginn ihrer gemeinsamen Ausbildung auf, wie das katholische Nachrichtenportal ACI Africa (Dienstag) berichtet. Durch Zusammenarbeit könnten die früheren Rivalen ein "neues Kapitel" für den Südsudan aufschlagen und dazu beitragen, Frieden in das bisherige "Land des Chaos" zu bringen, so Ameyu.

Der 55-Jährige wurde nach dem Amtsverzicht seines Vorgängers Mitte Dezember von Papst Franziskus zum neuen Erzbischof von Juba ernannt. Er leitete bislang das benachbarte Bistum Torit.

Bürgerkrieg seit 2011

Kurz nach Erlangung der Unabhängigkeit 2011 war im Südsudan ein ethnisch und politisch motivierter Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Hoffnung der rund elf Millionen Südsudanesen ruht nun auf einem wiederbelebten Friedensabkommen zwischen Präsident Salva Kiir Mayardit und Oppositionsführer Riek Machar. Zuvor war die Bildung einer gemeinsamen Regierung zweimal gescheitert, zuletzt im November.

Am Wochenende drängten mehrere Geberstaaten Südsudans Politiker dazu, die neue Frist im Februar einzuhalten. Im November sagten Franziskus und der anglikanische Primas Justin Welby ihr Kommen für den Fall zu, dass Kiir und Machar bis Frühjahr eine Übergangsregierung zustande bringen.

Südsudan

 © Mizkit (shutterstock)

Das afrikanische Land Südsudan erlangte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan und wird deswegen auch als "jüngster Staat der Erde" bezeichnet. Hauptstadt ist Juba. Auf einer Fläche von der ungefähren Größe Frankreichs leben rund zwölf Millionen Menschen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei gerade einmal 17 Jahren.

Die Einwohner gehören einer Vielzahl unterschiedlicher Ethnien an; die größte Gruppe stellen mit 35 Prozent die Dinka. Anders als im muslimisch geprägten Sudan überwiegen im Südsudan die Christen.

Quelle:
KNA