Bischof Bode lobt erstes Treffen zum Synodalen Weg

Von der breiten Mitte bestimmt

Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode hat eine positive Bilanz des ersten Treffens zum Reformdialog Synodaler Weg gezogen. Eine breite Mitte und nicht die Extreme hätten die Debatte bestimmt, sagte er.

Bischof Franz-Josef Bode mit Blick auf eine Kirche / © Lars Berg (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode mit Blick auf eine Kirche / © Lars Berg ( KNA )

Im Interview mit der Bistumszeitung "Kirchenbote" (Sonntag) verwies Bode auf das Frauen-Forum. "Das Zusammenspiel von Frauen und Männern ist eines der wichtigsten Zeichen der Zeit", so der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

Christus sei "für uns Mensch, nicht Mann geworden". Nach Worten Bodes wären auch "männerbündische Entscheidungen" bei Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche "anders verlaufen, wenn Frauen beteiligt gewesen wären".

Zölibatäres Leben freistellen

Der Bischof kündigte an, das Frauenforum beim Synodalen Weg werde sich damit befassen, was heute schon möglich ist, um Frauen in der Kirche besser zu stellen. Zugleich solle es die Frage der Weiheämter für Frauen nicht aus den Augen verlieren. Bode hatte zusammen mit der Münsteraner Theologin Dorothea Sattler das Vor-Forum zu Frauenfragen geleitet.

Erneut sprach sich Bode dafür aus, künftig Priestern freizustellen, ob sie ein zölibatäres Leben führen wollten oder nicht. Für ihn seien zölibatär lebende Priester im Hauptberuf und nebenberufliche Priester mit Familie denkbar, sagte er. "Ich bin der Meinung, dass es beide Formen geben kann."

Nächste Synodalversammlung im September

Die Auftaktveranstaltung zum Synodalen Weg der katholischen Bischöfe und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hatte am vergangenen Wochenende stattgefunden. Von Donnerstag bis Samstag tagten 230 Kleriker und Laien auf einer sogenannten Synodalversammlung in Frankfurt/Main. Sie ist das höchste Gremium des deutschen Reformdialogs.

Inhaltlich stehen vier Themen im Zentrum: Macht, priesterliches Leben, Sexualmoral und Rolle der Frau. Die nächste Synodalversammlung findet vom 3. bis 5. September in Frankfurt statt. 

Bischof Franz-Josef Bode

Er war der erste katholische deutsche Bischof, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal sein Amt abgegeben hat. Am Sonntag ist der Osnabrücker Altbischof Franz-Josef Bode (72) mit einem Gottesdienst im Dom verabschiedet worden.

Bode, der im März seinen Rücktritt bekanntgab, stand seit der Veröffentlichung erster Ergebnisse einer Missbrauchsstudie für dasBistum Osnabrück im September in der Kritik. Die Autoren werfen ihm und anderen Verantwortlichen vor, nicht pflichtgemäß oderunangemessen auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch reagiert zu haben.

Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch (dpa)
Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch ( dpa )
Quelle:
KNA
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