Sie habe etwa Auswirkungen auf Klimakrise und Menschenrechte in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Die EU-Kommission hatte vor knapp zwei Wochen ihren Entwurf zur EU-Taxonomie vorgelegt. Demnach sollen Investitionen in Gaskraftwerke und Kernenergieanlagen als nachhaltig eingestuft werden. In Deutschland und Europa sind die Reaktionen gespalten.
Misereor befürchtet Konflikte um Landrechte und Ressourcen
Der Abteilungsleiter Afrika bei Misereor, Peter Meiwald, betonte, mit den Umwelt- und Klimafolgen der Entscheidungen müssten zuerst die Menschen leben, die schon jetzt in immer kürzeren Zyklen von wiederkehrenden Dürren und Überflutungen besonders betroffen seien.
Weder fossiles Erdgas noch Atomkraft hätten in einer klimaneutralen Welt einen Platz. Von Nachhaltigkeit könne bei beiden keine Rede sein. Darüber hinaus befeuere die weitere Jagd nach fossilen und nuklearen Brennstoffen durch internationale Großkonzerne Konflikte um Landrechte und Ressourcen, bei denen die lokale Bevölkerung immer wieder unter die Räder komme.
Brot für die Welt kritisiert Verletzung von Menschenrechten bei Uran- und Gasförderung
Der Referatsleiter Wirtschaft und Umwelt bei Brot für die Welt, Joachim Fünfgelt, sagte, im Sinne der globalen Klimagerechtigkeit und vor dem Hintergrund der massiven Verletzung von Menschenrechten bei der Förderung von Uran und Gas dürften Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke nicht im Taxonomie-Regelwerk mit einem grünen Anstrich versehen werden.
Für Greenwashing von fossilen Ressourcen und ewig gestrigen Technologien wie der Atomkraft gebe es keine Zeit. "Wir müssen uns auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Senkung des Energie- und Rohstoffbedarfs konzentrieren", so Fünfgelt.