Gedenken am Jahrestag der Deportation der Stuttgarter Juden

Von Stuttgart ins Vernichtungslager

Stuttgart hat der jüdischen Bürger gedacht, die die Nationalsozialisten am 26. April 1942 in Konzentrations­lager deportiert hatten. Die Gedenk­stunde war Teil einer Veranstaltungs­reihe zu 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Gedenken am Jahrestag der Deportation der Stuttgarter Juden / © Martin Gerten (dpa)
Gedenken am Jahrestag der Deportation der Stuttgarter Juden / © Martin Gerten ( dpa )

Mehr als 400 Jüdinnen und Juden seien damals aus Stuttgart in das Transitghetto Izbica und von dort weiter in Vernichtungslager verschleppt worden, sagte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July in einer Gedenkstunde im Stuttgarter Hospitalhof am Sonntagabend.

Auch Christen und Kirche hätten damals Schuld auf sich geladen. "Es ist bitter, dass es bis heute Antisemitismus in unserem Land gibt. Ein Tag der Erinnerung wie heute erweist die Schamlosigkeit derer, die von ihrem Hass nicht ablassen."

Erinnerung lebendig halten

Barbara Traub von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg sagte, es sei wichtig der Opfer zu gedenken und sie in der Erinnerung lebendig zu halten. Die Gedenkstunde war Teil einer Stuttgarter Veranstaltungsreihe zu 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Traub sagte, es gelte im Jubiläumsjahr nicht nur der freudvollen Entwicklungen zu gedenken, sondern auch der Brüche. "Der schwerste Bruch wurde durch die Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung vollzogen."


Württembergischer Landesbischof Frank Otfried July  / © KNA (KNA)
Württembergischer Landesbischof Frank Otfried July / © KNA ( KNA )
Quelle:
KNA