Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) begrüße das Ansinnen journalistischer Nachwuchsförderung und der Unterstützung des Qualitätsjournalismus im Bereich der katholischen Publizistik, wie sie an diesem Donnerstag in einer Stellungnahme auf der Internetseite veröffentlichten.
Es verwundere aber, so die GPK weiter, dass der mit der kirchlichen Medienlandschaft in Deutschland bestens vertraute frühere Papst Benedikt XVI. es für richtig erachtet, dafür eine bei einem einzelnen Medium angesiedelte private Stiftung zu gründen.
Nicht zuletzt als früherer Erzbischof von München und Freising sei ihm das von der Deutschen Bischofskonferenz gegründete und getragene "Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses" (ifp) mit Sitz in München selbstverständlich ein Begriff. Das ifp verfolge im Auftrag der Bischöfe seit Jahrzehnten erfolgreich genau jene Ziele, die der frühere Papst für förderungswürdig hält.
Zum 50-jährigen Bestehen des ifp habe Papst Franziskus in einer Audienz für mehr als 300 Absolventinnen und Absolventen des ifp am 9. November 2018 in Rom betont: "Deutschland kann sich glücklich schätzen, unter den vielen Journalisten zahlreiche Absolventen des ifp zu wissen, und zwar in den säkularen wie in den kirchlichen Medien."
Finanzielle Mittel gehen an Deutscher Bischofskonferenz vorbei
Für umso merkwürdiger hält es die GKP, dass der Vorgänger des Papstes als Stiftungsgründer erhebliche finanzielle Mittel am ifp – und damit an der Deutschen Bischofskonferenz – vorbei einem einzelnen Medium anzuvertrauen gedenkt.
Die GKP hofft daher, dass es der neuen Stiftung tatsächlich darum geht, katholischen Journalismus zu fördern und nicht die Eigen-PR einer Publikation und ein von ihr vertretenes Verständnis katholischer Öffentlichkeitsarbeit. Die GKP erinnert hier an ein Wort des verstorbenen Münchner Kardinals Julius Döpfner.
Der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Vorgänger Joseph Ratzingers im Amt des Erzbischofs von München und Freising schrieb zur Gründung des ifp vor 51 Jahren: "Das Institut hat die Chance, das überkommene Berufsbild des abhängigen katholischen Journalisten abzubauen und ihm ein neues Gepräge zu geben, das den Erfordernissen unserer Zeit gerecht wird."