"Priester sollen Gemeindeleiter sein oder Kooperatoren, manche sehen in ihnen 'sakral legitimierte Heilsvermittler', andere schreiben ihnen Manager-Aufgaben zu oder halten sie für Systemwächter, Brauchtumspfleger beziehungsweise Verhaltenskontrolleure", sagte Feige an diesem Dienstag: "Vor allem aber sollen sie Seelsorger sein und bleiben."
Notwendig seien Priester, die sich immer wieder neu die Frage stellten, welchen Platz Jesus Christus in ihrem Leben habe, erklärte der Bischof weiter. Ohne dass dies "Abgrenzung" oder "Herrschaft über die anderen" zur Folge habe, müssten Priester "als Zeichen und Werkzeug Jesu Christi" handeln.
Um die Einheit in Christus mühen
Feige mahnte alle Geistlichen außerdem, "nicht nur die Einheit der Gläubigen zu fördern, sondern sie auch selbst zu leben". Er betonte: "Sich öffentlich gegen den Bischof oder gegen Mitbrüder im priesterlichen Dienst zu positionieren beziehungsweise gar seine oder ihre Katholizität in Frage zu stellen, verletzt aber diese fundamentale Einheit." Selbstverständlich gebe es unterschiedliche Auffassungen. "Wenn wir aber tatsächlich die Sakramentalität der Kirche darstellen wollen und sollen, bleibt es geradezu unabdingbar, sich immer wieder mit allen Kräften um die Einheit in Christus zu mühen."
Der Bischof äußerte sich in der sogenannten Chrisam-Messe, in der die heiligen Öle geweiht werden, die im Laufe des Kirchenjahres für Weihen und zur Sakramentenspendung verwendet werden. Dazu kommen traditionell in der Karwoche die Geistlichen des Bistums in der Kathedrale zusammen.