Vor den US-Kongresswahlen: Präsident Bush im Rekordtief

Demokraten vor Einzug in Washington

Weniger als eine Woche vor den Kongresswahlen läuft der Wahlkampf in den USA auf Hochtouren. Und trotz des "verpfuschten Witzes" von Ex-Präsidentschaftskandidat John Kerry liegen die Demokraten klar vorne. Laut aktueller Umfrage werden sie wohl das Repräsentantenhaus übernehmen.

 (DR)

Weniger als eine Woche vor den Kongresswahlen läuft der Wahlkampf in den USA auf Hochtouren. Und trotz des "verpfuschten Witzes" von Ex-Präsidentschaftskandidat John Kerry liegen die Demokraten klar vorne. Laut aktueller Umfrage werden sie wohl das Repräsentantenhaus übernehmen. Auch der US-Experte Dr. Andrew Denison glaubt im domradio-Interview nicht mehr an eine Überraschung. "Obwohl die Senatoren nicht für die Regierungspolitik verantwortlich sind, müssen sie für die Außenpolitik George W. Bushs und seine Irak-Krieg zahlen."

Demokraten "trotz" Kerry vorne
In der Geschichte sei immer die Innenpolitik entscheidendes Wahlkampfthema gewesen. "Diesmal bestimmt mit dem Irakkrieg ein außenpolitisches Thema die Schlagzeilen", so Denison. Innenpolitisch habe der US-Präsident niemals ein besonderes Profil entwickeln können. Bush habe sich stets auf die Außenpolitik verlassen.

Selbst der "Versprecher" des Demokraten John Kerrys könne nicht mehr von der allgemeinen Kritik an Bush ablenken, meint der Politik-Wissenschaftler Dension.

Kerry hatte am Montag auf einer Wahlkampfveranstaltung gesagt: "Wer hart studiert, seine Hausaufgaben macht und versucht, clever zu sein, kann es zu etwas bringen. Wenn nicht, dann endet man im Irak." Inzwischen hat sich der frühere demokratische US- Präsidentschaftskandidat John Kerry entschuldigt.

"Viel ändern wird sich nicht"
Obwohl die Irak-Politik wahrscheinlich für die Niederlage der Republikaner verantwortlich sein wird - viel ändern wird sich an ihr nicht, glaubt Denison. "Die Demokraten haben keine Alternative zu George Bushs Irak-Politik. Wahrscheinlich wird die Politik in den kommenden zwei Jahren gleich bleiben."

Am 7. November wird gewählt in den USA. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters liegen die Kandidaten der Demokraten im Rennen um 15 besonders umstrittene Sitze, die bislang Republikaner innehatten, in zwölf Fällen teils deutlich vorne. Insgesamt müssen die Demokraten den Republikanern 15 Sitze abjagen, um die Mehrheit in 435 Sitze starken Kongresskammer erstmals seit 1994 wieder übernehmen zu können.

"Die Demokraten sind schon ziemlich nah dran an der magischen Zahl 15", kommentierte der Meinungsforscher John Zogby die Umfrageergebnisse.